Die Fonds-Kolumne

Fondsboutiquen

Gastautor -
Christian Meyer-Vahrenhorst ist Geschäftsführer der CMV-Fondsconsulting GmbH

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet…“ sollte auch für angehende Fondsinitiatoren bei ihrem geplanten Fondsprojekt ein wichtiger Leitgedanke sein.

Zwar hatte Friedrich Schiller beim Verfassen von „Das Lied von der Glocke“ im Jahr 1799 nicht die Auswahl der zukünftigen Fondsdienstleister im Sinn, jedoch ist dieser Satz in seiner heute bekannteren abgewandelten Form „…ob sich nicht doch was Besseres findet“ ein guter und wichtiger Ratgeber, um bei einer Fondsauflage und im späteren Tagesgeschäft keine bösen Überraschungen zu erleben.

Wenn Vermögensverwalter, Asset Manager oder Family Offices aktiv über die Auflage eines eigenen Fonds nachdenken, spielt die Auswahl der zukünftigen Kapitalverwaltungsgesellschaft naturgemäß die zentrale Rolle.
Die Erfahrung zeigt, dass während eines laufenden Auswahlprozesses auch immer wieder die Frage nach der „Größe“ der einzelnen Gesellschaften durch die Fondsinitiatoren gestellt wird, frei nach dem Motto „Size matters“. In einem solchen Beratungsprozesses kann man diese Frage jedoch leider immer nur mit einem „Es kommt darauf an…“ beantworten.

Klar ist, dass die auszuwählende Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) eine Mindestgröße aufweisen muss, die sicherstellt, dass die Gesellschaft unter ökonomischen Gesichtspunkten als langfristiger Partner auch in Frage kommen kann.
Eine KVG, die nur rote Zahlen schreibt, ein niedriges Volumen bei den Assets under Management hat und zudem nur ein geringes Wachstum ausweist, wird es in einem entsprechenden Auswahlprozess sehr schwer haben, zu überzeugen.
In einer Zeit, in der die regulatorischen Anforderungen und die damit verbundenen Investitionskosten in die jeweilige Infrastruktur (Personal, IT, Risikomanagement, Reporting etc.) immer weiter steigen, wird es eine solche KVG langfristig schwer haben, zu überleben.

Dieses bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass die Größe der Kapitalverwaltungsgesellschaft somit automatisch der Entscheidungsparameter für die spätere Auswahl sein sollte.

Vielmehr gibt es auch kleinere bis mittlere KVGen, die ideal zu diesem Kreis der Fondsinitiatoren passen. Diese Häuser sind hochprofitabel und weisen ein hohes Know-how auf, um auf die individuellen Wünsche und Ideen der Initiatoren passgenau eingehen zu können. Dabei haben sich diese Häuser meistens auf bestimmte Teilsegmente spezialisiert und bieten somit nicht die gesamte Produktpalette im Fondsbereich an (z.B. wird auf den Bereich Immobilienfonds verzichtet).
So können diese Häuser aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades sowohl auf der technischen als auch der organisatorischen Ebene dem Kunden wertvollen Input geben und gegebenenfalls Extrawünsche zielgerichtet umsetzen.
Und auch auf der Konditionsseite können diese Gesellschaften ohne weiteres mit den großen Gesellschaften konkurrieren. Aufgrund der hohen Spezialisierung und der damit verbundenen Skaleneffekte können die Häuser teilweise sogar attraktivere Konditionen für ihre Kunden stellen.

Es zeigt sich somit, dass bei der Auswahl der richtigen Kapitalverwaltungsgesellschaft für ein langfristig erfolgreiches Fondsprojekt ein genauer Blick über die schiere Größe der Gesellschaft hinaus auf die Angebote, Dienstleistungen und Fähigkeiten der einzelnen Häuser lohnt und diese verglichen werden sollten. Dann kann auch noch in der heutigen Zeit eine „kleine“ Fondsgesellschaft der strategisch passende Partner für das eigene Fondsprojekt sein.

 

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