Fuchsbriefe u.a.

Margendruck

Elmar Peine -

Die Margen von Vermögensverwaltungen im deutschsprachigen Raum verschlechtern sich weiter. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Untersuchungen zum Thema. Zuletzt veröffentlichten die Fuchsbriefe eine Analyse der Standardkonditionen von Private Banking Häusern. Demnach "geht das mittlere Gebührenniveau leicht zurück. Im Schnitt beträgt das Minus 10 Basispunkte (0,10%-Punkte). Maß die Fuchs | Richter Prüfinstanz im vergangenen Jahr im Median noch 1,20% zzgl. MwSt. All-in-fee für Depots mit Anlagevolumina bis zu 1,1 Millionen Euro und einer ausgewogenen Struktur aus Aktien und Anleihen, sind es in diesem Jahr nur noch 1,10% + MwSt." (s.dazu auch die Auflistung auf dieser Seite).

"Die Standardkonditionen", so die Prüfinstanz weiter, "schwanken allerdings von Anbieter zu Anbieter erheblich. Sie reichen von 0,70% bis zu 1,57% zzgl. MwSt. Bei Anlagevolumina bis zu 3,1 Mio. sinkt der Median auf 1,05%, bei 5,1 Mio. Euro noch deutlicher auf 0,90% (alle Angaben verstehen sich zzgl. MwSt.)." Besonders in Österreich lastet starker Druck auf den Gebühren. In der Schweiz und in Liechtenstein verfügen die Anbieter demnach noch über etwas mehr Spielraum. Deutschland liegt im Mittelfeld. 

Neben den leicht sinkenden Gebühren kämpfen die Verwaltungen mit höheren Kosten, insbesondere durch die höheren Regulationsanforderungen. Nach einer VV-Bilanz-Studie der App Audit von vor einigen Monaten stieg die Cost Income Ratio der deutschen Verwaltungen 2016 stark an. Die Autoren vermuten steigende Kosten im Zusammenhang mit der Umsetzung der MIFID II-Vorgaben. 

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch das ZEB Forschungsinstitut. Trotz positiver Vermögensentwicklung konstatieren die Forscher "weiterhin schwache Erträge. Im Zeitraum 2013 bis 2017 ist das AuM-Volumen um etwa 50% gestiegen. Im selben Zeitraum sank die Ertragsmarge der Banken von 70 auf 50 Basispunkte, die Kostenmarge reduzierte sich aber nur von 58 auf 46 Basispunkte. (...) Von 2013 bis 2017 ist die Ergebnismarge von 12 auf
4 Basispunkte geradezu abgestürzt." 

 

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