LGT

Nachhaltigkeit

Lutz Siebentag -

LGT:  Nachhaltigkeit bei Anlegern im Rahmen des LGT Private Banking Report 2018

Die Befragung deutscher, österreichischer und Schweizer Kunden im Rahmen des neuen LGT Private Banking Reports deckte  auch das Thema Nachhaltigkeit ab (Siehe auch: Artikel zu den  anderen Ergebnissen des Reports in dieser Private-BankerAusgabe).

Der von Prof. Cocca und Mitarbeitern durchgeführten Befragung zufolge ist bei deutschen Anlegern die Neigung zur Nachhaltigkeit am stärksten verbreitet, nämlich bei zwei Dritteln, gefolgt von Anlegern aus Österreich (55%) und der Schweiz (45%). Die Studie zeigt zudem, dass eine moralisch „sittliche“ Codierung von Nachhaltigkeit die kräftigste Motivation aufbaut: ethische Aspekte, die etwa bei der Erziehung /der Bewertung des Handelns der eigenen näheren Umwelt eine größere Rolle spielen, sind bei Anlagenentscheidungen wichtiger als soziale (die zum Teil kaum von den ethischen zu unterscheiden sind) oder ökologische. Allerdings stimmten dann doch 84% der Befragten der Aussage zu, weltweite Umweltzerstörung und Klimaveränderung seien ernsthafte Probleme.

Die Frage ist dann aber immer noch, ob man sich dafür  unmittelbar verantwortlich fühlt oder nicht. Interessant ist in  diesem Zusammenhang dann auch eine Art von Gender-Gap. Oder ist es mehr als Gender und betrifft sogar – ja, wir müssen das so hart sagen – die biochemischen Grundlagen, die sich nur  ungern der wünsch-dir-was-Kategorie „soziale Konstruktion“ fügen wollen? Jedenfalls glauben die befragten Frauen häufiger – und statistisch signifikant – als die Männer, dass nachhaltige Geldanlage entscheidend zum Schutz von Umwelt und ethisch erwünschten Standards der Gesellschaft beiträgt, auch glauben sie ein wenig mehr als Männer, dass Banken und Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen sollten. Männer blicken auf Nachhaltigkeit mit mehr Skepsis als Frauen. Ihnen erscheint das ganze Gerede häufiger als Imagepolitur für Unternehmen und als nachhaltiges Modethema, das zu viel Aufmerksamkeit erhalte. Die Verantwortung wird seltener bei den individuellen Akteuren als vielmehr in der Politik gesehen.

Differenziert man die Antworten auf diese Fragen nach den drei Ländern und wendet darauf die Geschlechter-Metapher an, dann ergibt sich das folgende Bild: Deutschland ist zweifelsohne und immer die Frau, und zwar ist es weit mehr Frau, als wenn man die befragten Frauen und Männer vergleicht. Die Schweiz nimmt einmal  die Männer-Rolle ein („Wirksamkeit der eigenen Anlage“) und  Österreich gleich zweimal („Relevanz und Verpflichtung von  Banken/Unternehmen“ sowie „Skepsis“).      

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