Gastbeitrag Jörg W. Stotz

Wichtig, sehr wichtig

Redaktion -
Dr. Jörg W. Stotz ist Geschäftsführer der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH für den Bereich Financial Assets

 

Das Thema Reporting ist im Markt seit jeher ein Dauerbrenner. Diese Erfahrung aus der Praxis bestätigen nun auch die Ergebnisse einer Studie der TELOS GmbH zu den Reportinganforderungen von Vermögensverwaltern an eine Service-KVG. Das Reporting nimmt heute im Fondsgeschäft neben dem eigentlichen Portfoliomanagement einen enorm hohen Stellenwert ein. Wobei die Vertreter der Vermögensverwalter aus den Kundenbereichen (92 Prozent antworteten mit „wichtig“ oder „sehr wichtig“) die Relevanz des Reportings noch höher einschätzen als Vertreter des Portfoliomanagements (72 Prozent „wichtig“ oder „sehr wichtig“).

 

Vermögensverwalter, die für ihre Strategien eigene Fonds auflegen, müssen somit über detaillierte Reportings ihrer Fonds verfügen. Für die Administration besagter vermögensverwaltender Fonds ist die Zusammenarbeit mit einer Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft (Service-KVG) mittlerweile ein marktübliches Modell. Zur Aufgabe der Service-KVG zählt es auch, das Reporting für den Vermögensverwalter zu übernehmen. Die Herausforderung liegt in den vielfältigen Anforderungen der Vermögensverwalter und vor allem auch in der Datenhaltung, die die wesentliche Grundlage für konsistente, richtige und aussagekräftige Reports ist, und insofern an das Reporting ihres Dienstleisters und somit auch an die administrierende Service-KVG.

 

Auch durch die gerade in 2017 stark zugenommene Regulierung haben sich die Anforderungen an ein Reporting erhöht. So haben beispielsweise die am 3. Januar 2018 in Kraft getretenen Regelungen durch MiFID II das Thema in diesem Zusammenhang weiter verschärft. Unter anderem sind dem Anleger im Vorwege einer Kaufentscheidung und im Nachgang wahrscheinlich anfallende bzw. tatsächlich belastete Kosten detaillierter offenzulegen, als es bislang gefordert war. Unterschieden wird nun nach den Kosten des empfohlenen Wertpapiers sowie nach Kosten, die im Zusammenhang mit der erbrachten Dienstleistung stehen, z. B. Depotgebühren und Ausgabeaufschläge. Anforderungen, die ein Vermögensverwalter mit seinen vorhandenen Möglichkeiten in der Regel nicht abdecken kann. Unterstützung, die geforderten Angaben und Daten zu liefern, kann hier die Service-KVG bieten.  

 

HIP: Das Online-Reporting-Tool

Die HANSAINVEST hat bereits im April letzten Jahres mit dem neuen HANSAINVEST Informationsportal (HIP) ein Tool eingeführt, das auf Basis einer Bedarfsanalyse der Bestandskunden entwickelte Funktionen bietet und in einem iterativen Prozess immer weiterentwickelt wird. Im Januar 2018 folgte nun das erste Update, das für die Nutzer neue Funktionalitäten bereithält. Neben kleineren Verbesserungen zählen dazu unter anderem die Bereitstellung einer individuell konfigurierbaren Anlagenausschusssitzungs-Mappe, Möglichkeit der Definition freier Auswertungszeiträume, Durchführung von Kontributionsanalysen, Report zur Ertrags- und Aufwandsrechnung und Marktrisiko-Kennzahlen. Die Änderungen resultieren aus dem Kundenfeedback bzw. den Anregungen für Verbesserungen seit der Einführung des Reporting-Tools HIP. Beispielsweise stand die Kontributionsanalyse in der ersten Version des HIP noch aus und hat den Kunden erwartungsgemäß gefehlt. Insbesondere im Geschäft mit institutionellen Investoren ist eine saubere Performance-Kontributionsanalyse wichtig. Diese Investoren wollen genau wissen, welchen Performancebeitrag welcher Portfoliobaustein erbracht hat. Dass dies eine zwingende Funktionalität ist und hoch priorisiert wird, bestätigt auch die TELOS-Studie. 26 Prozent der Befragten halten die Kontributionsanalyse für unabdingbar und auch für die übrigen 74 Prozent hat diese Funktion eine hohe Bedeutung.  

 

Folgt man den Ergebnissen der TELOS-Studie, hat die HANSAINVEST mit der Produktivnahme des neuen Releases somit endgültig zum State-of-the-Art der Branche aufgeschlossen und steht in manchen Bereichen ihres Online-Reporting-Tools sogar besser da als vom Markt gefordert.

 

Online-Reporting ist „Must-have“

Auch weitere Ergebnisse der Studie zeigen eine mehr als hohe Deckungsgleichheit zwischen den Funktionalitäten des HANSAINVEST Informationsportals und den Ergebnissen der Studie. So ist die Informationsbeschaffung per Internet ähnlich wie im privaten Alltag auch für Vermögensverwalter Normalität. Der Umstand, dass 78 Prozent und damit mehr als drei von vier befragten Vermögensverwaltern die drei höchsten Bewertungsstufen (über 50 Prozent mindestens „sehr wichtig“) angaben, verdeutlicht die Relevanz des Online-Reportings. Die jederzeitige Zugriffsmöglichkeit auf alle relevanten Daten – wie Einzeltitel, Länderallokation, Branchenaufteilung, Darstellung nach Ratings etc. – des Portfolios sind heute ein „Must-have“. Dies betrifft den Portfoliomanager gleichermaßen wie den Kundenbetreuer des Vermögensverwalters, der z. B. das Portfolio auch bei Kundenakquisitionen mittels Laptop realtime vorstellen möchte.

 

 

Bemerkenswert in diesem Kontext ist, dass eine Darstellung auf mobilen Endgeräten – wie Smartphones, Tablets etc. – die heutzutage im Alltag eine immer bestimmendere Rolle einnehmen, von rund 2/3 der Vermögensverwalter bestenfalls als „mittelmäßig wichtig“ eingestuft wird. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Ampel bei der Zunahme von mobilen Anwendungen in der Finanzwelt auf Grün steht.

 

Anforderungen an Bestands- und Risikoreporting

Ein wichtiges Instrument für die tägliche Arbeit der Vermögensverwalter ist das Bestandsreporting. Für 100 Prozent der Studienteilnehmer ist die Vermögensaufstellung nach Einzelpositionen unverzichtbar. Ebenfalls hohe Priorität genießen die Darstellungen nach Ländern/Regionen, Währungen und Assetklassen. Insgesamt ist es Service-KVGen zu raten, hier einen breiten Fächer an Auswertungsmöglichkeiten anzubieten, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren und den Anforderungen der Vermögensverwalter gerecht zu werden.

 

 

Fazit

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Leistungsfähigkeit einer Service-KVG im Bereich Reporting eine sehr hohe Relevanz für Vermögensverwalter besitzt und somit ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl einer Service-KVG ist und künftig sein wird. Überdies werden die Anforderungen zunehmend komplexer. Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die HANSAINVEST gestellt hat und somit ihren Partnern mit dem HIP einen wertvollen Mehrwert liefert. Alle hier und in der Erhebung von TELOS aufgeführten Handlungsfelder hat die HANSAINVEST bereits mit der Einführung des Reporting-Tools abgedeckt bzw. mit dem neuen Release umgesetzt.

 

Weitere Ergebnisse der Studie unter www.hansainvest.de

Quelle der Abbildungen: TELOS-Studie „Reportinganforderungen von Vermögensverwaltern“, Juli 2017 (eigene Darstellung).

 

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