Eine Studie über die Unterschiede von Private-Banking-Kunden

Uni-Linz: Ticken Deutsche anders als Schweizer und Österreicher?

Elmar Peine -

Zusammenfassung:

Die neue, von der LGT in Auftrag gegebene Studie zum Anlageverhalten von Private-Banking-Kunden basiert auf einer Befragung von 369 Anlegern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die über ein freies Anlagevermögen von mindestens 500.000 EUR bzw. 900.000 CHF verfügen. Bei Betrachtung der aktuellen Vermögensaufteilung fiel den Wissenschaftlern zunächst der hohe Cash-Anteil auf, der sich etwa für österreichische Kunden auf 42% im Jahr 2015 erhöhte. Alternative Anlagen stehen insbesondere bei den deutschen Anlegern höher im Kurs. Wirkte sich das auf die Rendite aus? Diese lag 2015 bei den befragten Schweizern bei 2,1%, bei den Österreichern bei 3,1% und bei den Deutschen bei 5,2%. Die Deutschen waren denn auch mit dem erzielten Ergebnis deutlich zufriedener als die Befragten aus den beiden anderen Ländern. Generell wird jedoch das Renditebedürfnis durch Beratungsleistungen von Bankenseite kaum befriedigt. Dazu passt, dass rund die Hälfte der befragten Kunden meint, das Finanzwissen der professionellen Kundenberater sei nicht viel höher als ihr eigenes, wenngleich die Zufriedenheit mit der eigenen Bank relativ hoch ist bzw. im Zeitverlauf zugenommen hat. Zudem schätzen sich die meisten der Befragten in ihrem Anlegeverhalten als rational ein, besonders in Deutschland. Dennoch konstatieren die Wissenschaftler eine mangelnde Passung von individueller Risikoneigung und Portfolio. Online-Banking ist weiterhin im Aufwind. Entsprechend wiesen Online-Banken die höchsten Zufriedenheitswerte aller Banken auf und auch die Techno-Generationen-Lücke reduziert sich: Ältere haben in der Nutzung neuer technologischer Möglichkeiten aufgeholt. Die wirtschaftliche Gesamtlage und die „Euro-Situation“ wird von vielen Kunden eher skeptisch beurteilt. Insbesondere Schweizer und Österreicher seien von der Niedrigzinssituation verunsichert, während die Deutschen hier weniger Unbehagen verspürten. Letztere berücksichtigen auch häufiger Nachhaltigkeitsaspekte, wobei generell die Bereitschaft hoch ist, diese Kriterien künftig stärker in Anlageentscheidungen einfließen zu lassen.  

 

Link zur Studie: „LGT Private Banking Report 2016“

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