Euroswitch

Vollrausch

Redaktion -

 

 

Allzeithoch im Vollrausch

Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Euroswitch Vermögensverwaltung, fasst in einer Mitteilung seines Hauses die derzeitige US-Rally an den Börsen so zusammen: „Die wichtigsten US-Indizes S&P500 und NASDAQ100 eilen unbeirrt von einem Allzeithoch zum nächsten. Scheinbar im Rausch werden all die Nachrichten aus Politik und Wirtschaft ignoriert, die den Aktienmärkten in Europa und den Schwellenländern in diesem Jahr das Leben schwer machen“.

 

Die Ursachen für diese „scheinbar irrationale US-Aktienrally“, seien vielfältig und reichten von einer eigenwilligen Interpretation des Handelskonfliktes über die Steuerreform bis hin zu den Auswirkungen von ETFs. Böckelmann sieht ernsthafte Gefahren in den jüngsten kräftigen Kursanstiegen, da zahlreiche Aspekte der Rallye nicht nachhaltig seien und vor allem die Bewertungen gegenüber anderen Märkten wie Europa oder den Schwellenländern kaum mehr zu rechtfertigen sind:

 

Die US-Börsen würden US-Unternehmen nicht nur immun gegenüber den Handelskonflikten einordnen sondern auch bislang ignorieren, dass der internationale politische Druck auf US-amerikanische Riesen wie Amazon und Google wächst und nach Kritik aus dem Ausland auch der US-Präsident selbst immer häufiger gegen die Tech-Unternehmen twittert. Die Steuerreform Trumps wirke unbestritten, jedoch sei dieser Gewinnsteigerungseffekt einmalig und weitere Steuergeschenke seien angesichts der Überschuldung der USA nicht finanzierbar. Gefahr sieht der Leiter des Euroswitch-Portfoliomanagements neben unkalkulierbaren Gegenreaktionen der Handelsmächte Japan und China und steigenden Zinsen generell in der Beliebtheit von ETFs. „Da die meisten Indizes die börsennotierten Unternehmen nach ihrem Börsenwert gewichten, ziehen große und teure Unternehmen immer mehr der ETF-Gelder auf sich, was deren Kurse und Indexgewichte weiter nach oben treibt. Durch diesen Effekt prägen mittlerweile nur 20 US-Unternehmen mit ihrer Wertentwicklung wesentlich die Marschrichtung des MSCI Welt Aktienindex, obwohl dieser aus mehr als 1.600 Unternehmen besteht“.

 

Böckelmann hält eine Fortsetzung der aktuellen Muster an den Aktienmärkten bis zu den US-Mid-Term-Elections im November für nicht unwahrscheinlich. Eine Korrektur der Marktbewegungen zugunsten der deutlich günstigeren Märkte Europas und der Schwellenländer hinge wesentlich vom Agieren der Regionen im Handelsstreit ab, so der Portfoliomanager, der durchaus realistische Chancen sieht, dass Europa gestärkt aus der Handelskriese hervorgehen könnte. „Dafür ist aber neben Mut auch ein uneingeschränktes Bekenntnis zur Marktwirtschaft erforderlich“, resümiert er.

 

„Als Vermögensverwalter nehmen wir das politische Rauschen um uns herum aufmerksam wahr, richten unsere Anlageentscheidungen aber vorwiegend nach mittelfristigen Wachstumsperspektiven und fundamentalen Bewertungen aus. Daher halten wir unverändert an unserer strategischen Einschätzung fest, in Europa und in den Schwellenländern einen größeren Mehrwert für unsere Aktienengagements zu finden als in den USA“, so Böckelmann.

 

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