Exner-Kolumne

Corona sorgt für Innovationsschub in der Medizin

Kolumnist -

„In allem Schlechten steckt oft auch etwas Gutes“, sagt ein altes Sprichwort. Und vielleicht trifft das ja auch auf die Corona-Pandemie zu. Das gilt selbstverständlich nicht für die Millionen von Infizierten, die Zehntausende von Toten, oder die quälenden Einschränkungen in unserem täglichen Leben, den verlorenen Arbeitsplatz und die Ängste, die wir durchleiden müssen, oder die Vereinsamung vieler Menschen, die durch die Kontaktverbote nicht nur bei alten Menschen immer schlimmer wird. Aber die Pandemie hat auch gezeigt, dass vieles möglich ist, wenn die Not besonders groß ist.

Biontech & Co. sind keine „One-Hit-Wonder“

Gemeint ist hier die Medizinforschung- und die Biotech-Branche. Sie haben gezeigt, in welch (vergleichsweise) rasender Geschwindigkeit Impfstoffe gegen eine Pandemie wie Corona entwickelt werden können. Unternehmen wie Biontech, Moderna, oder CureVac, um nur drei zu nennen, waren Vorreiter. Die aber auch ohne den Mut und die vielen Millionen Euro ihrer Investoren wie Dietmar Hopp (CureVac) oder den Strüngman-Zwillingen (Biontech) nicht in der Lage gewesen wären, zu Spitzenunternehmen im Kampf gegen die Pandemie zu werden. Und zu Vorreitern in der Entwicklung von Medikamenten gegen viele andere Krankheiten, denn sie haben den sogenannten mRNA-Impfstoffen zum Durchbruch verholfen. Verkürzt gesprochen steht folgender Gedanke dahinter: Über die mRNA wird die Bauanleitung geliefert, so dass der menschliche Körper als selbstlernede "Maschine" genutzt werden kann, um Antigene gegen Krebs oder ähnliche Erreger zu produzieren.

Deshalb sind diese Unternehmen auch keine „One-Hit-Wonder“. Moderna hat - basierend auf der neuartigen mRNA-Plattform - sechs Produktkandidaten gegen Krebs in der klinischen Entwicklung. Biontech, ein Portfolio-Unternehmen aus unserem Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig (ISIN: DE000A2PPHK4 / WKN: A2PPHK), arbeitet auch mithilfe von mRNA an personalisierten Wirkstoffen gegen Krebs. Durch die neugewonnene Finanzkraft durch die Produktion der Impfstoffe gegen die Coronapandemie sollten nun erstrecht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die Forschung voranzutreiben.

2020: Der Durchbruch der mRNA-Wirkstoffe 

Auch wenn es sich hier um sehr junge Produkte handelt und noch viele Erkenntnis über Wirkung- und Nebenwirkung zu Tage treten werden, dürfte dies der Durchbruch für mRNA-Impfstoffe und die damit verbundenen, weiteren Behandlungsmöglichkeiten sein. Schon heute wird auf mRNA-Basis an Wirkstoffen gegen Influenza, den Zika-Virus, Tollwut und dergleichen gearbeitet. Die Zukunft in diesem Bereich hat gerade erst begonnen. Und sie wird mit Macht vorangetrieben.

Gesundheitsaktien werden auch 2021 zu den Favoriten gehören

Das wird auch von der Börse honoriert, denn 2020 hat die Vorteile von Gesundheitsinvestments klar vor Augen geführt. Gesundheitsinvestments waren nicht nur in der Corona-bedingten, sehr volatilen Marktphase im ersten Quartal in fast allen Regionen dieser Welt das stabilste Anlagesegment. Sondern sie gehörten auch in der darauffolgenden Erholungsphase mit einem Kursplus von mehr als 11 Prozent klar zu den Gewinnern (z.B. MSCI World Health Care Index). Und diese Entwicklung wird sich unserer Meinung nach auch im kommenden Jahr fortsetzen. Pandemiebedingt werden beispielsweise Operationen verschoben oder Geschäfte für Hörgeräte zwangsweise im Rahmen des Lockdowns geschlossen. Dies führt aber nicht zu geringeren Krankheitsfällen, sondern ganz im Gegenteil. Die Entwicklungszahlen z.B. der Volkskrankheiten Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder mit einer alternden Bevölkerung verbundene Krankheitsthemen steigen kontinuierlich. Der Dialysepatient kann sich den Luxus nicht erlauben, Corona-bedingt auf seine Behandlung zu verzichten. Die Unternehmen, in die wir im Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig investieren, sind also nach wie vor mit einer klar steigenden Nachfrageseite konfrontiert.

Hinzu kommt: Die Digitalisierung, gerade im direkten Kontakt mit dem Patienten (Telemedizin/Videosprechstunde), hat einen enormen Entwicklungssprung gezeigt. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass sich diese Themen auch nach Corona weiter verfestigen, da sie – ganz im Sinne von Prof. Dietrich Grönemeyer, dem Namensgeber und Berater unseres Fonds - nicht nur dem Patienten einen echten Mehrwert liefern, sondern mittelfristig auch zu einem effizienteren Gesundheitssystem und somit Kosteneinsparungen beitragen.

Übernahmewelle in der Medizintechnik – Grönemeyer Gesundheitsfonds profitiert

Last but not least: Die rasante Entwicklung im Medizin- und Gesundheitssektor hat zu einer wahren Übernahmewelle geführt. So hat Johnson & Johnson Emerging Implant Technologies übernommen, der Industriekonzern Sulzer die Schweizer Medmix Systems AG, und Siemens Healthineers ist bereit, 16,4 Milliarden US-Dollar für das US-Unternehmen Varian auf den Tisch zu legen. Und auch der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig profitiert von diesem Trend. So wird unser Portfolio-Unternehmen BioTelemetry von niederländischen Philips-Konzern umworben, woraufhin der Kurs der Aktie nochmal zweistellig zulegte und seit unsrem Einstieg nun rund 70 Prozent im Plus notiert. Ein schönes Geschenk, das wir unseren Investoren gerne unter den Weihnachtsbaum legen.  

 

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