Die Verbands-Kolumne

Der Branche ein Gesicht geben

Frank Engel -

Immer häufiger traten Verbandsmitglieder mit der Bitte an uns heran, die Bekanntheit von Berufsbild und Branche zu steigern. Als kleiner Verband ohne großes Werbebudget stellt uns diese Bitte vor eine schwierige Aufgabe. Für kleine und mittelständische Unternehmen sind große Werbemaßnahmen mit hoher Reichweite kaum finanzierbar. Gleiches gilt typischerweise auch für Verbände. 

Eine Lösung kann der Zusammenschluss mehrerer Unternehmen sein, die die Kosten unter sich aufteilen. Als Branchenverband sehen wir uns in der idealen Position, um gemeinsame Vorstöße von Mitgliedern zu initiieren, da wir unparteiisch sind und die Interessen sämtlicher Mitglieder im Blick behalten.

Unser vordergründiges Ziel ist es, die Bekanntheit der gesamten Branche zu erhöhen. Ganz in diesem Sinne haben wir in den letzten Monaten zusammen mit einigen Mitgliedern ein Konzept entwickelt, das der Branche ein Gesicht im Markt gibt. Dazu treten Vermögensverwalter einer Region geschlossen im Markt auf und werden dadurch sichtbarer.

Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde das erarbeitete Konzept in Hamburg erstmals im Frühjahr 2016 durchgeführt. Hamburger Privatinvestoren erhielten eine eigens konzipierte Informationsbroschüre sowie eine Einladung zum Hamburger Abend der unabhängigen Vermögensverwaltung am 26.04.2016 im SIDE Hotel. Die Broschüre stellt neben der Dienstleistung auch zwölf teilnehmende Hamburger Vermögensverwalter vor und vermittelt einen ersten Eindruck von den Unternehmen und ihren Mitarbeitern.

Mit dem Abend der unabhängigen Vermögensverwaltung hat der VuV ein informatives Veranstaltungsformat für Privatanleger geschaffen, das spannende Fachinhalte bietet und zum persönlichen Austausch mit den uns angeschlossenen Experten einlädt. So können Anleger im persönlichen Gespräch prüfen, welcher unabhängige Vermögensverwalter aus ihrer Stadt am besten zu ihnen passt – ohne die Unternehmen einzeln in ihren Geschäftsräumen besuchen zu müssen.

Wer jetzt als Unternehmer denkt, dass es doch etwas paradox sei, sich mit der Konkurrenz zu verbrüdern, irrt. Die Teilnehmer treten als Branche auf und teilen sich alle Aufmerksamkeit. Dennoch bleiben sie eigenständige Unternehmen mit eigenen Interessen. Bündeln kleine Unternehmen ihre Ausgaben, lassen sich Werbemaßnahmen mit hoher Durchschlagskraft realisieren. Der individuelle Nutzen ist trotz geteilter Bühne deshalb absolut gegeben.

 

Die Vielzahl der Anmeldungen und das persönliche Feedback der Teilnehmer haben bestätigt, dass das Veranstaltungsprogramm überzeugen konnte. Begeistert zeigten sich viele Gäste vom Fachvortrag von Prof. Dr. Webersinke vom Institut für Vermögensverwaltung (INVV) der Hochschule Aschaffenburg. Er habe in zugänglicher und verständlicher Weise aktuelle Finanzmarktthemen erörtert. In vier Diskussionsrunden konnten Vermögensverwalter der zwölf teilnehmenden Unternehmen im Anschluss ihre Expertise beweisen. Abschließend bot sich die Gelegenheit, im ungezwungenen Ambiente der Skylounge des Hotels das persönliche Gespräch mit den Experten zu suchen.

 

Der Verband plant, das Konzept nun in weiteren Regionen Deutschlands umzusetzen. Alle regionalen Aktionen werden gemeinsam zu einer bundesweit höheren Bekanntheit der Branche führen und somit vermögenden Privatinvestoren die unabhängigen Vermögensverwalter als Alternative in der Finanzdienstleistungsbranche näherbringen.

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