Der Nutzen von Alpha ist nicht Alpha
Autoren: Andrew Ang (Columbia University) and Debarshi Basu
Zusammenfassung: Das Versprechen vieler aktiv gemanagter Fonds ist eine Überrendite gegenüber einer Benchmark. Dafür können verschiedene Alpha-Maße verwendet werden. Die Studienautoren wenden drei davon an, darüber hinaus jedoch auch ein Nutzenkonzept, das Mehrerträge als Nutzengewinne abbildet. Die werden als Geldbeträge ausgedrückt, die Anleger für ein Fonds-„Alpha“ zu zahlen bereit sind. Basis ist ein 60/40-Aktien-Renten-Portfolio.
Nur 12 Prozent der 1.203 Fonds der Stichprobe lieferten überhaupt einen positiven Nutzenzuwachs. Für einen durchschnittlichen Mehrertrag gegenüber dem Referenzportfolio sind Anleger bereit, 0,18 Prozent zu zahlen (wobei der Median nur bei 0,07 Prozent liegt); für das durchschnittliche CAPM-Alpha steigt die Bereitschaft auf 0,69 Prozent und für Faktor-Alpha (Markt, Größe, Value und Momentum) sind es 1,08 Prozent. Die Korrelation zwischen Alpha und Nutzen ist schwach, auch Fonds mit hohem Alpha liefern oft nur geringen zusätzlichen Nutzen, da ihre Renditen stark mit Marktindizes korrelieren (hohes Beta), und der Anteil wirklich aktiver, idiosynkratischer Rendite gering ist.
Die Studie zeigt, dass traditionelle Alpha-Maße den tatsächlichen Nutzen aktiver Fonds für Anleger deutlich überschätzen. Die Autoren fordern, dass sich die Bewertungen aktiver Managementleistungen stärker an nutzenbasierten Methoden orientieren sollten, die Risiko, Unsicherheit und Diversifikationseffekte miteinbeziehen.