InVV

Die Kosten der Regulation

Elmar Peine -

Regulation belastet kleine Vermögensverwalter besonders

Knapp 20 % des Budgets fallen dafür an / Zeit für Kundenkontakt steigt trotzdem

 

Kleine Vermögensverwalter leiden besonders unter den Vorgaben der neuen Finanzmarkt-Richtlinie MiFID II – zeitlich wie auch finanziell, so eine neue Studie. Generell beklagt die Branche ein Jahr nach deren Einführung einen hohen Arbeitsaufwand. Gleichwohl hat sie Wege gefunden, um damit umzugehen: Der Zeitanteil für den Kundenkontakt steigt leicht.

Wie die Untersuchung des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg zeigt, verwenden kleinere Vermögensverwaltungen mit einem Volumen von bis zu 150 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen im Mittel 33 Prozent ihrer Arbeitszeit für regulatorische Dinge. Häuser mit einem Volumen ab 150 Millionen Assets under Management benötigen dafür hingegen lediglich ein knappes Viertel ihrer Arbeitszeit.

Auch bei den Kosten trifft es „die Kleinsten“ härter: „Häuser mit einem verwalteten Vermögen unter 50 Millionen Euro geben mit 19 Prozent knapp ein Fünftel ihres Budgets für regulatorische Dinge aus“, bilanziert Prof. Dr. Hartwig Webersinke, Leiter des InVV und Dekan für Wirtschaft und Recht an der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Vermögensverwaltungen mit AuM über 150 Millionen Euro indes kämen mit einem Budgetanteil von knapp 14 Prozent deutlich besser weg.

Unter dem Strich beklagt die Branche für das Jahr 2018 großteils einen höheren Arbeitsaufwand wegen der Regulation. Zu Lasten der Kunden geht dies jedoch nicht: Die Zeiten für Kundenkontakte haben sich nach dem ersten Schrecken über die Anforderungen von MiFID II stabilisiert und steigen sogar wieder. So gaben in der Befragung bis zu 30 Prozent der Vermögensverwalter an, dass sie wieder mehr Kontakt zu Kunden hätten als zuvor ­– „ein Zeichen, das die Branche die Anforderungen durch MiFID II zunehmend besser integriert“, so Webersinke. Alles in allem wenden die befragten Vermögensverwalter im Mittel 39 Prozent ihrer Arbeitszeit für den Kontakt mit Kunden auf.

 

Zurück