Exner-Kolumne

„Die schöne, neue Welt der Medizin“ - nicht ohne den Menschen im Mittelpunkt

Kolumnist -
Es ist schön und motivierend, ab und zu für sein Konzept und die damit verbundene Arbeit Bestätigung von Dritten zu erfahren. So geschehen jetzt durch die jüngste Studie von Deloitte unter dem Titel „Global Heath Care Outlook“, in der die Beratungsgesellschaft Daten und Fakten über die Entwicklung des weltweiten Gesundheitswesens zusammengetragen und analysiert hat. Darin kommt sie zu dem Schluss: „Schon bis 2025 wird sich der Fokus von der Gesundheitsversorgung auf die Bereiche Gesundheit und Wohlbefinden verlagern. Es werden mehr Ressourcen wie Zeit, Geld und Aufmerksamkeit in die gesamte Wertschöpfungskette im Gesundheitswesen investiert. Dies betrifft die Behandlung wie die Nachsorge. Darüber hinaus wird sich der Fokus stärker auf die Förderung einer gesunden Lebensweise, sowie Vitalität und Wellness verlagern.“

Datengetrieben, Vorsorgeorientiert und Patientenzentriert

Diese Schlussfolgerungen decken sich sehr stark mit unserem 360 Grad Blick auf die Medizin, den wir ganz im Sinne von Prof. Dr. med. Grönemeyer im Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig (ISIN: DE000A2PPHK4) umsetzen: Hier werden alle wesentlichen Bereiche der Medizin abgebildet, welche von der Selbstheilung und der Naturheilkunde bis hin zur klassischen Fremdheilung reichen. Sie ist datengetrieben, vorsorgeorientiert und patientenzentriert. Ganz im Sinne von Prof. Grönemeyer. Kurzum: Wir reden hier von der Zukunft der Medizin und des Gesundheitswesens.
Von Telemedizin über Künstliche Intelligenz bis zu innovativen Kooperationen der Unternehmen: Das Gesundheitswesen befindet sich in einem technologischen wie auch organisatorischen Umbruch, von dem alle Beteiligten profitieren werden – die Patienten ebenso wie Gesundheitsdienstleister. Die Experten von Deloitte sehen hier sogar einen Paradigmenwechsel in der Medizin: Innovative Diagnostik und neue Therapieformen sind dabei der zentrale Treiber des transformativen Wandels im Gesundheitswesen. Dies betrifft vor allem die Datengewinnung und -verarbeitung. Der Schritt hin zur „4P-Medizin“ (predictive, preventative, personalized, participatory) wird gemäß der Analyse bis 2025 durch eine Vielzahl von digitalen Innovationen ermöglicht. Digitale Therapien, KI-Auswertung diagnostischer Daten mit entsprechenden Tools zur Entscheidungsunterstützung oder innovatives Patienten-Monitoring („Remote Patient Monitoring“, RPM) sind hier nur einige Beispiele. Hinzu kommen Fortschritte in Bereichen wie Nanotechnologie, Epigenetik, 3D-Gewebedruck und Quantum Computing, die diese Entwicklung unterstützen. Neben der dramatisch verbesserten Versorgung haben viele der Technologien außerdem auch das Potenzial, die traditionellen Kosten im globalen Gesundheitswesen deutlich zu senken, sowohl durch direkte Effizienzpotenziale in der Versorgung als auch durch indirekte Einsparungen dank einer besseren allgemeinen Gesundheit.
Diese Entwicklungen sehen wir ähnlich. Entsprechend finden sich Titel wie BionTech und AbbVie für den Bereich Biotechnologie, NuVasive und Stryker für die Robitik, sowie TelaDoc und Talkspace für die Sektoren Telemedizin und Digitalisierung im Portfolio des Fonds wieder, um nur einige Beispiele zu geben. Dies sind nicht immer die „großen“ und bekannten Namen, aber genau die Unternehmen, die die Entwicklung in der Medizin und im Gesundheitssektor durch ihre hohe Innovationskraft auf ein neues Level bringen.

Wo bleibt der Mensch?

Soweit die „schöne, neue Welt“. Doch – und hier sei Kritik an der Studie von Deloitte angebracht - dieser Ansatz geht aus unserer Sicht an einem wesentlichen Punkt vorbei: Dem Menschen selbst. Dem Patienten, dem hilfebedürftigen Senioren, und allen anderen, die „menschliche“ Hilfe benötigen. Die von Deloitte beschriebenen Entwicklungen sind zu technisch, zu digital und zu ökonomisch, als dass sie den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Deshalb hat Prof. Grönemeyer bei seinem 360-Grad-Blick auf die Medizin und den Gesundheitssektor ganz bewusst die Bereiche Sport & Fitness, eine gesunde Ernährung, Naturheilmedizin und altersgerechtes Wohnen mit einbezogen. Und auch für diese Bereiche gibt es sehr gute, börsennotierten Unternehmen, wie Dermapharm für die Naturheilkunde, Tivity Health für den Bereich Sport und Fitness, Midsona und Sprouts Farmer Markets für eine gesunde Ernährung, sowie Ventas und Welltower für altersgerechtes Wohnen. Ohne diese Bereiche ist aus unserer Sicht die Zukunft der Medizin und des Gesundheitswesens nur sehr schwer vorstellbar. Das hat prinzipiell auch Deloitte erkannt, wenn auch in diesem Falle nicht umfangreich genug beschrieben.  

Zurück