Exner-Kolumne

„Mako“ & Co. - die Evolution in der Medizin

Kolumnist -

Roboter sind aus unserem Leben kaum noch wegzudenken. Sie fahren, fliegen, schwimmen oder laufen auf zwei oder mehr Beinen. Sie arbeiten in der Fabrik, werden im Krieg und in Katastrophengebieten eingesetzt. Bald werden sie auch die komplette Hausarbeit erledigen: Sie halten die Wohnung sauber, bedienen die Gäste bei Partys oder pflegen die Senioren.

Kaum verwunderlich, dass sie auch in der operativen Medizin Einzug gehalten haben. Und wie! Sie erledigen einfache Aufgaben: sie transportieren Blutkonserven, Akten oder Wäsche, sie schütteln Reagenzgläser oder füllen Proben ab und stellen Tablettenschachteln zusammen. Aufgrund ihrer Präzision, fehlenden Ermüdung und Schnelligkeit, werden Roboter aber mittlerweile auch in der Orthopädie und Unfallchirurgie oder bei der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde eingesetzt. Sie besitzen enormes Anwendungspotenzial in fast jeder operativen Fachdisziplinen. Die Robotik hat einen wahren Evolutionssprung in der operativen Medizin ausgelöst.

Wachstumsmarkt mit einem Volumen von über 13 Milliarden Dollar bis 2025

Klar, Roboter ersetzen keinen Arzt. Aber sie sind Spezialwerkzeuge, die die Leistungen des Arztes unterstützen und gemeinsam mit ihm für bessere Ergebnisse sorgen. Und sie sind mittlerweile ein Wirtschaftsfaktor und Wachstumsmarkt, der seinesgleichen sucht. Denn intelligente, robotergestützte Medizintechnik hat in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Wurden 2017 rund 3,9 Milliarden US-Dollar Umsatz mit derartiger Technologie erzielt, liegt dieser Wert 2020 bei rund 5 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von rund 28 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der Markt bis 2025 sogar bis auf 13,2 Milliarden Dollar steigen wird, sich also mehr als verdoppelt. Dieser Bereich der Digitalisierung der Medizin kann also als absoluter, strukturelle Wachstumsmarkt bezeichnet werden. Deshalb ist der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig (ISIN: DE000A2PPHK4 / WKN: A2PPHK) in diesem Segment auch stark positioniert.

Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig ist im Robotik-Bereich stark positioniert

Ein paar Beispiele: Der Markt für robotergestützte Operationssysteme wird derzeit von Intuitive Surgical mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent dominiert. Weil das Unternehmen derart marktbeherrschend ist, wurde es auch ins Portfolio des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig aufgenommen. Darüber hinaus entwickelt Intuitive Surgical das Anwendungsspektrum seiner Chirurgie-Plattform kontinuierlich weiter und bietet seine Produkte inzwischen in 67 Ländern an.

Ein weiteres Beispiel aus dem Fonds ist das Medizintechnikunternehmen Stryker, das etwa mit seiner Roboterserie „Mako“ bei Knieoperationen unterstützt. Der navigationsgesteuerte Roboter kann etwa beim Austausch eines Kniegelenkes viel genauer sägen, fräsen und den richtigen Stopppunkt definieren, als dies ein Arzt bisher je konnte. Zudem kann das System die Spannung der Bänder und Gelenkkapsel genau messen und die nahezu perfekte Positionierung der Prothese bestimmen. Dies alles sind wesentliche Punkte für das spätere, problemfreie Leben mit dem künstlichen Kniegelenk und somit für die spätere Lebensqualität der Patienten. Und last but not least: Ein Unternehmen, das wir auch sehr schätzen, ist NuVasive, das robotergestützte, minimalinvasive Operationstechniken in der Wirbelsäulenchirurgie entwickelt.

Großkonzerne wie Medtronic und Johnson & Johnson bauen ihre Position aus

Doch das sind alles nur Zwischenschritte. In diesem Bereich ist, so Experten, noch sehr viel mehr möglich.  Dieses enorme Potential für robotergestützte Gesundheit weckt deshalb auch Interesse bei weiteren, großen Gesundheitskonzernen, so dass viel Kapital in die Entwicklung derartiger Systeme fließt. Wie attraktiv der Markt ist, wird auch an den jüngsten Übernahmen deutlich. So hat der Medizintechnik-Gigant Medtronic jüngst Digital Surgery übernommen, Johnson & Johnson im vergangenen Jahr Auris Health, und damit seine Aktivitäten im Bereich Robotics ausgebaut. Auris Health ist im Bereich robotergestützte Endoskopie, im speziellen der Früherkennung von Lungenkrebs aktiv. Ein Riesenmarkt, in dem Johnson & Johnson eine führende Position einnehmen will.

Ein Roboter hilft, aber ersetzt nicht den Arzt

Robotik in der Medizin kann als klarer Zukunftsmarkt betrachtet werden. Denn die Vorteile für den anwenden Arzt liegen auf der Hand. Und die Qualität des Operationsverlaufes und die Genesungsperspektive kommen den Patienten zugute. Aber wie gesagt: Roboter stellen im Medizinalltag eine große Hilfe dar, aber den Arzt können sie nicht ersetzen. Denn noch immer gilt: „Der Operateur denkt, der Roboter lenkt“.  

 

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