Mehr als DowJones und Nasdaq
Von Kai Heinrich, Vorstand Plutos Vermögensverwaltung AG
Dow Jones 30, S&P 500 und Nasdaq 100 sind die US-Indizes, die den Finanznachrichten immer wieder erwähnt werden. Dabei gibt es in den USA weitere Indizes, die Beachtung verdienen. Etwa der Russell 2000.
Die Frank Russell Company erstellte den Russell-2000-Index 1984, um die Leistung von Small Caps (Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung) zu messen. Die Berechnung datiert auf das Jahr 1978 zurück. Aktuell wird der Index durch die FTSE Group in London zusammengestellt. Ausgangspunkt ist der Russell-3000-Index, in dem die 3.000 größten US-amerikanischen Unternehmen zusammengefasst werden. Lässt man die 1.000 größten Unternehmen außen vor, bilden die verbleibenden Small Caps den Russell 2000.
Die Auswahl der Unternehmen erfolgt unabhängig von Personen oder Komitees, die sich an einer Branchenzugehörigkeit oder einer Obergrenze bei der Gewichtung orientieren. Die Gewichtung des Russell 2000 basiert einzig auf der Marktkapitalisierung der notierten Unternehmen. Die Marktkapitalisierung beträgt mindestens 30 Millionen US-Dollar, mindestens fünf Prozent der Aktien müssen frei handelbar sein und das Unternehmen darf keine Treuhandgesellschaft oder ein vergleichbares Investment-Vehikel sein. Zu den Grundvoraussetzungen gehören weiterhin die Handelbarkeit an US-Börsen und der Schlusskurs am Bewertungstag muss über einem Dollar liegen. Bei der Berechnung des Index werden Dividendenzahlungen nicht bereinigt; Aktiensplits haben keine Auswirkung auf die Wertentwicklung des Index.
Repräsentant der US-Wirtschaft
Zusammengenommen machen diese kleineren Unternehmen allerdings 90 Prozent der gehandelten Börsenwerte am US-Aktienmarkt aus. Zu den Branchen im Index gehören Finanzdienstleistungen, Energie, Konsum, Gesundheit, Industrie und Technologie.
Anleger, die in einen Index mit Schwerpunkt Small Caps investieren wollen oder für ein bestehendes Portfolio eine passende Benchmark suchen, haben mit dem Russell 2000 eine Alternative. Allerdings sind Small Caps in der Regel volatiler als die Schwergewichte. Zudem liegt der Schwerpunkt der meisten Unternehmen auf den USA. Deswegen gilt der Russell 2000 auch als Gradmesser für die Entwicklung in den USA, da die großen Unternehmen umfangreicher mit der Weltwirtschaft verbunden sind und globale Faktoren stärker ihre Kurse beeinflussen.
Wie bei Small Caps zu erwarten, ist das Risikoprofil etwas höher und bietet dafür mehr Ertrag. Neben einem direkten Investment, das aufgrund der Anzahl der Titel sehr unübersichtlich wäre, besteht die Möglichkeit, über verschiedene Exchange Traded Funds (ETFs) in den Russell 2000 zu investieren.
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