Gastbeitrag

Nachhaltigkeit im Sinne der Franziskaner

Gastautor -
Von Stefan Höhne, Direktor Nachhaltige Kapitalanlage, Ampega Investment GmbH

Sinnstiftend gemeinsam investieren mit dem terrAssisi Aktien I AMI
Von Stefan Höhne, Ampega Investment GmbH

Die Ampega Investment GmbH hat bereits im Jahr 2009 gemeinsam mit der Missionszentrale der Franziskaner den terrAssisi Aktien I AMI aufgelegt, der streng nach Nachhaltigkeitskriterien gemanagt wird. Der terrAssisi Aktien I AMI zeichnet sich durch einen direkten Impact im Sinne der Philosophie der Franziskaner aus. Ein Teil der Verwaltungsvergütung des Fonds fließt als Initiatorenvergütung in Hilfsprojekte in aller Welt.
Für den Investmentprozess arbeitet Ampega mit der Ratingagentur ISS ESG zusammen. ISS ESG ist einer der führenden Anbieter in der Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen. Insgesamt besteht der Investmentprozess aus drei Schritten. Die ersten beiden Schritte bilden den nichtfinanziellen Nachhaltigkeitsansatz ab, während im dritten Schritt fundamentale Bewertungskriterien hinzugezogen werden, nach denen die Unternehmen endgültig für das Portfolio ausgewählt werden.

Transparenter und nachvollziehbarer Investmentprozess seit Fondsauflage im Mai 2009


Die Positivkriterien im ersten Schritt werden auch als absoluter Best-in-Class-Ansatz bezeichnet. Dieser erste Filter ist das Herzstück im Investmentprozess. Hierbei werden aus einem globalen Investmentuniversum diejenigen Unternehmen herausgefiltert, die einen besonders positiven Einfluss auf die Dimensionen des ESG haben. E steht hierbei für Environmental (Umwelt), S für Social (Soziales) und G für Governance (gute Unternehmensführung). Alle Unternehmen, die ein Mindestrating in ihrem Sektor erfüllen, erhalten von ISS ESG den sogenannten „Prime“ Status. Diese dürfen im terrAssisi Aktien investiert werden. Hervorzuheben ist, dass Unternehmen mit besonders guten Leistungen belohnt werden sollen. Dadurch sollen Anreize geschaffen werden, um Unterneh-men anzuspornen, ihr Nachhaltigkeitsrating zu verbessern. Der absolute Best-in-Class-Ansatz zeich-net sich durch einen gewissen Mindeststandard für Unternehmen aus. Dabei sind die Anforderungen umso höher, je größer der Einfluss einer Branche auf die Bereiche Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung ist. So gelten zum Beispiel für Unternehmen aus den Bereichen Energie oder Rohstoffe höhere An¬forderungen als für Unternehmen aus dem Softwaresektor.
In einem zweiten Schritt sind gemeinsam mit der Missionszentrale der Franziskaner Ausschluss-kriterien festgelegt worden, um sicherzustellen, dass nicht in kontroverse Geschäftsfelder oder Ge-schäftspraktiken investiert wird, die den Werten der Missionszentrale der Franziskaner widersprechen. So werden etwa alle Förderer Fossiler Brennstoffe sowie Unternehmen, die in der Produktion oder dem Handel mit Waffen tätig sind, ausgeschlossen. Auch in Geschäftsfelder u.a. aus dem Bereich Glücksspiel, Pornografie, Massentierhaltung, Tabak etc. darf nicht investiert werden.
Bei kontroversen Geschäftsfeldern besteht die Möglichkeit der Berücksichtigung von Bagatellgrenzen (generell 5 Prozent). Diese Möglichkeit ist bei bestimmten Geschäftsfeldern sinnvoll, die nicht zur Kernkompetenz der Firmen zählen und insofern nur einen sehr geringen Umsatzanteil in den entsprechenden Bereichen machen. Das Telekommunikationsunternehmen, das teure Telefonhotlines im geringen Maße unterstützt und dadurch mit dem Kriterium „Glücksspiel“ ausgeschlossen werden müsste, darf somit in den Fonds aufgenommen werden.
Neben den kontroversen Geschäftsfeldern gibt es außerdem kontroverse Geschäftspraktiken, die zu einem Ausschluss im Fonds führen. Dazu gehören für ein Hilfswerk typische Kontroverse wie Arbeitsrechtsverletzungen, Kinderarbeit oder Menschenrechtsverletzungen. Aber auch umstrittene Wirtschaftspraktiken wie Korruption oder Steuervergehen greifen hier ein.
Sobald ein offizieller Verstoß gegen die Ausschlusskriterien auftritt, wird das betroffene Unternehmen innerhalb von zwei Monaten aus dem Fonds verkauft.
Alle Kriterien werden transparent auf der Themenwebsite www.terrassisi.de ausführlich dargelegt.
Um aus dem in den ersten beiden Schritten entwickelten Nachhaltigkeitsuniversum ein Portfolio zu konstruieren, wird nur in Unternehmen investiert, die auch bei der finanziellen Analyse eine hohe Qualität aufweisen. Dabei wird auf eine Dividenden- und eine Wachstumsstrategie zurückgegriffen.
Für die Titelauswahl beider Strategien gelten feste Kriterien. Aktuell kann das Portfoliomanagement rund um Sebastian Riefe aus rund 750 Titeln auswählen, die die ersten beiden ESG-Filterstufen erfolgreich überstehen. Während bei der Dividendenstrategie neben einer attraktiven Dividendenrendite vor allem Wert auf stabile Ausschüttungen gelegt wird, stehen bei der Wachstumsstrategie steigende Gewinne und ein hohes Dividendenwachstum im Vordergrund.
Für jedes Unternehmen wird ein Scoring gebildet. In die Unternehmen mit dem besten Score wird investiert. Beide Strategien haben durch den unterschiedlichen Ansatz im Ergebnis verschiedene Sektorenschwerpunkte. In der Dividendenstrategie finden sich viele Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Versicherung, während der Fokus bei der Wachstumsstrategie auf den Branchen Tech-nologie und Gesundheit liegt. Insofern erreicht dieser Ansatz einen hohen Diversifikationsgrad im Fonds. Außerdem wird die Fondsentwicklung tendenziell geglättet, da sich beide Strategien in ver-schiedenen Marktphasen unterschiedlich entwickeln.
Insgesamt bilden dann insgesamt ca. 70 Unternehmen das Herzstück im terrAssisi Aktienportfolio. Derivate werden generell nicht eingesetzt. Fremdwährungen werden allgemein nicht abgesichert und dienen dem Risikomanagement. Der Schwerpunkt im Portfolio liegt klar auf den westlichen Industrieländern. Transparente und nachvollziehbare Anlagerichtlinien zeichnen somit den terrAssisi Aktien I AMI aus.
So wie jeder Anleger bei seinen Aktienanlagen einen langfristigen Zeithorizont im Auge haben sollte, legt Ampega besonderen Wert auf die Langfristigkeit der Fondsinvestments. Die allokierten Titel im terrAssisi Aktienfonds werden, sofern keine Kriterien verletzt werden, über viele Jahre gehalten. Auch hier sieht das Fondsmanagement eine Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit, das über einen langen Zeitraum seine Wirkung entfaltet. Diese Transparenz und aktiv gepflegte Langeweile schätzen viele Anleger sehr. Mit plus 13 Prozent jährlicher Rendite konnte der terrAssisi Aktien sehr ordentliche Erträge für seine Anleger seit 2009 erwirtschaften. Zusätzlich konnten durch die Initiatorenvergütung als Teil der Managementvergütung zahlreiche Projekte der Franziskaner weltweit unterstützt werden und die Not vieler Menschen gelindert werden. Ein Aktieninvestment mit Sinn.
Erfolgreich globale Aktienrenditen erwirtschaften, aber nicht auf Kosten von Menschlichkeit und Moral. Mittlerweile haben sich über 590 Mio. Euro gemeinsam auf den Weg gemacht. Wenn jeder etwas gibt, haben am Ende alle genug. Auch das ist ein Verständnis von Nachhaltigkeit. Eine Erfolgsgeschichte, die sicherlich noch nicht zu Ende ist…
Weitere Informationen:
terrAssisi Aktien I AMI: www.terrassisi.de
https://www.terrassisi.de/
Missionszentrale der Franziskaner: www.franziskaner-helfen.de
https://franziskaner-helfen.de/
Ampega Investment GmbH: www.ampega.de
https://www.ampega.de/

 

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