Exner-Kolumne

Nachhaltigkeit und Humanität

Kolumnist -

„Wir investieren nur in Unternehmen, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Gesellschaft unterstützen und verbessern!“ Diesen Leitsatz hat der Initiator und Namensgeber des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig, Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, dem Fondsmanagement ins Aufgabenbuch geschrieben. Damit orientiert sich der Fonds nicht nur nach wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen, sondern adressiert insbesondere auch Aspekte der Umwelt, der sozialen Verantwortung und einer guten Unternehmensführung. Und nicht zu vergessen die humanitären Faktoren, die zu den Prinzipien des Fondsmanagements gehören. Denn Nachhaltigkeit und Humanität sind zwei Eckpfeiler bei der Zusammenstellung des Fondsportfolios, die weit über die üblichen Nachhaltigkeitskriterien hinausgehen.

Zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedanken hat das Fondsmanagement einen strikten Analyseprozess implementiert, der neben traditionellen und branchenspezifischen Ausschlusskriterien auch Dialogstrategien berücksichtigt. Da ist zunächst die intensive Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsratingagentur ISS ESG. In ausführlichen Untersuchungen werden die in Betracht kommenden Unternehmen einem Auswahlprozess unterzogen, der zunächst den Einklang mit ESG-Kriterien und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDG = Sustainable Develpoment Goals) untersucht, dann aber auch Transparenzgrundsätze und andere Faktoren ermittelt. Daraus entsteht ein Anlageuniversum, in dieses der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig investieren darf.

Die klassischen Ausschlusskriterien reichen nicht

Doch das reicht uns nicht. Denn neben dem Ausschluss klassischer Bereiche wie Atomkraft, Tabak, Alkohol, Kinder- und Zwangsarbeit, Rüstungsindustrie oder dem Raubbau an natürlichen Ressourcen etc. kommen beim Grönemeyer Gesundheitsfonds noch spezielle gesundheitsspezifische Ausschlusskriterien hinzu, die vom Fondsmanagement genau herausgearbeitet werden. Dazu gehören etwa die Bereiche embryonale Stammzellenforschung, Tierversuche, Abtreibung, aber auch die Nuklearmedizin. Gleiches gilt, wenn es um Medikamente zur Durchführung der Todesstrafe geht. Und noch eines ist wichtig: Es wird kein Unternehmen ins Portfolio aufgenommen, dass seine Marktmacht missbraucht, um grundlose Preiserhöhungen bei patentgeschützten Medikamenten durchzudrücken. Der klare Ausschluss gilt auch für Unternehmen, die den Zugang zu ihrer Medizin bewusst nur auf eine bestimmte Zielgruppe beschränken, etwa auf vermögende Patienten, um höhere Margen zu erzielen.

Dies alles sind Kriterien, die uns wichtig sind und weit über die normalen Nachhaltigkeits-Ausschlusskriterien hinausgehen.

Positives Beispiel: Midsona

Um mal an einem positiven Beispiel zu zeigen, welche Faktoren erfüllt sei müssen, um als Unternehmen ins Portfolio des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig aufgenommen zu werden, sei der schwedische Marktführer für gesunde Lebensmittel, Midsona, genannt. Das Unternehmen mit Sitz in Malmö produziert vornehmlich zuckerreduzierte und pflanzliche, also naturbelassene Lebensmittel und trägt somit wesentlich zum Thema gesunde Ernährung bei. Nach einer genauen und aufwendigen Analyse erfüllt Midsona alle unsere ESG- und SDG-Ziele. Es gehört zur Gruppe der als ‚Prime‘ eingestuften Unternehmen von ISS ESG, was die höchste Stufe für die Erfüllung der ESG-Kriterien bescheinigt. Midsona schneidet damit deutlich besser ab als fast alle Wettbewerber - und hat sich zudem über viele Jahre hinweg bei den angelegten Kriterien stetig verbessert (Best in Process).

Doch, was wir besonders mögen: Midsona hat eigene Nachhaltigkeitsziele in alle Geschäftsprozesse integriert und setzt diese konsequent um. So legt das Unternehmen höchsten Wert auf eine nachhaltige Markenentwicklung, ein gesundes Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter, einen verantwortungsvollen Einkauf und eine entsprechende Logistik. Darüber hinaus wurden hohe Qualitätsstandards zur Sicherung der Qualität seiner Produkte implementiert. Hinzu kommen ein schonender Einsatz von Umweltressourcen (Energie, Wasser, Abfallwirtschaft, etc.), sowie ressourcenschonende Transportwege.

Und last but not least: Midsona veröffentlicht jedes Jahr einen ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht und hat deshalb auch von ISS ESG die höchstmögliche Einstufung in Sachen Transparenz erhalten („very high“). Somit erfüllt das Unternehmen auch unsere Ansprüche in puncto Governance.

Wir sind davon überzeugt, dass die Medizin der Zukunft eine integrierte Medizin sein wird. Wobei Nachhaltigkeit und Humanität dabei integrale Bestandteile sind.  

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