Exner-Kolumne

Renditetreiber mit bitter-süßem Beigeschmack

Kolumnist -

Es ist eigentlich eine traurige Geschichte: Früher sprach man von Alterszucker, heute von Wohlstandsdiabetes. Denn die „Zuckerkrankheit“, wie sie im Volksmund heißt, hat sich zu einer weltweiten Volkskrankheit entwickelt, die immer weiter um sich greift. Aktuell sind es knapp 463 Mio. Menschen, die an Diabetes erkrankt sind. Und diese Zahl, so die Schätzungen, wird sich bis 2045 auf gut 700 Millionen erhöhen. Dabei ist fast jeder zweite, der an Diabetes erkrankt ist, noch nicht bzw. noch nicht richtig diagnostiziert.

Fast 500 Millionen Erkrankte

Besonders dramatisch sind die Zuwachszahlen in China und Indien. Dort sind 116 bzw. 77 Millionen Menschen erkrankt. Allein in China sterben jährlich rund 850.000 Patienten an den Folgen ihrer Diabetes-Erkrankung. Wie sehr die Krankheit auf dem Vormarsch ist, lässt sich gerade an den chinesischen Zahlen gut ablesen: Waren im Jahr 1980 rund 1 Prozent der Bevölkerung an Diabetes erkrankt, sind es heute schon fast 11 Prozent!

Die Gründe für eine Diabetes-Erkrankung – und hier vor allem beim Diabetes Typ 2 - liegen oft im fatalen Lebensstil der Patienten. Sie ernähren sich falsch, leiden an „Fettleibigkeit“, bewegen sich zu wenig und achten auch sonst zu wenig auf ihre Gesundheit. Eine Zahl, die dies verdeutlicht: Rund 80 Prozent der Personen, die als fettleibig gelten, leiden gleichzeitig an Diabetes.

Soweit der traurige Teil der Geschichte. Der positive Teil betrifft die Anleger. Denn die Behandlung von Diabetes ist ein absoluter Wachstumsmarkt, in dem als Aktionär hohe Erträge erzielt werden können. Denn gut aufgestellte Unternehmen, ob sie nun Medikamente wie Insulin produzieren oder medizintechnische Geräte, wie z.B. zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung, Insulinpumpen zur automatischen Insulinzuführung und dergleichen, haben die Aussicht auf hohe Umsatz- und Ertragszuwächse. Und das für die nächsten Jahrzehnte! Entsprechend hoch ist auch ihr Anteil im Portfolio des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig.

Ein Wachstumsmarkt für die nächsten Jahrzehnte

Welche Dynamik auf diesem Markt herrscht, zeigt allein der Blick auf die Umsatzentwicklung. US-Unternehmen wie Dexcom, Tandem Diabetes Care und Insulet sind hier beachtenswerte Akteure. Dexcom ist in den vergangenen fünf Jahren um rund 42 Prozent gewachsen, Tandem um 48,8 Prozent und Insulet um 26 Prozent. Und das pro Jahr. Und die Umsatzaussichten dieser Unternehmen sprechen für eine Fortschreibung dieser dynamischen Entwicklung.  Als Vertreter für den deutschsprachigen Raum, ist beispielsweise das Schweizer Unternehmen Ypsomet mit einem Insulinpumpen-System am Markt aktiv. Und dass sich der dänische Pharma-Konzern Novo Nordisk mittlerweile zu einem der führenden Unternehmen im Sektor Diabetes entwickelt hat, ist hinlänglich bekannt.

Die Wachstumsraten sind beeindruckend. Aber, und das ist für den Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig (ISIN: DE000A2PPHK4 / WKN: A2PPHK) auch wesentlich - Diabetes ist ein gutes Beispiel, warum eine ganzheitliche Betrachtung der Medizin, wie sie von Prof. Grönemeyer, dem Initiator des Fonds, propagiert wird, so wesentlich ist. Denn nicht nur die medizinische Behandlung von Diabetes durch Insulininjektionen und weitere Medikamente sowie dazugehörige, medizintechnische Geräte sind entscheidend. Hinzu kommt der Lebensstil, wie etwa eine gesunde Ernährung und das Bewegungsverhalten. All dies gilt es zu betrachten und zu fördern, ganz im Sinne von Prof. Grönemeyer, der immer den Menschen in den Mittelpunkt stellt und einen sogenannten „360 Grad-Blick“ bei der Behandlung seiner Patienten hat. Soll heißen: Nur wer alle Aspekte einer Krankheit im Blickfeld hat, kann den Menschen ganzheitlich helfen.

Diabetes und der Medizinmann aus dem Urwald

Um hier immer wieder neue Erkenntnisse zu gewinnen, besucht Prof. Grönemeyer weltweit viele Mediziner. Letzens erzählte er mir eine Anekdote, die verdeutlicht, wie sehr Diabetes fast schon jeden Winkel unsere Erde im Griff hat. Vor einiger Zeit war er in Brasilien, um einen Medizinmann im Urwald zu treffen. Hintergrund war ursprünglich, mehr für sein Buch „Weltmedizin“ über alternative Medizinmethoden zu lernen und neues über Pflanzen und Produkte der Natur zu erfahren. Dabei fragte er den Medizinmann, welches Krankheitsbild ihn denn im Urwald am meisten beschäftigen würde. Die Antwort des weisen Mannes: „Diabetes“. Und das im tiefen Urwald.  

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