Family Offices

USA? Nein Danke! Dubai? Warum nicht?

wik -

Viele Investoren wenden sich derzeit von den USA ab. Die chaotische Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump verunsichert besonders reiche Familien, ihre Family Offices und andere institutionelle Anleger. Wäre Dubai hier eine Investmentalternative?

Trump hat das Vertrauen der Anleger verspielt

US-Präsident Trump vernichtet mit einer Unterschrift von einer Sekunde zur anderen Billionen Dollar an Vermögenswerten, um nur wenige Tage später mit einem Federstreich einen Börsen-Run auszulösen, der wiederum Billionen rund um den Globus an neuen Vermögenswerten schafft. Dieses ständige Hin und Her hat viele institutionelle Investoren, aber auch reiche Privatpersonen bzw. ihre Family Offices verschreckt. Vor allem auch der Bondmarkt macht deutlich, wie verunsichert Anleger sind. Die Renditen für Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit stiegen innerhalb kürzester Zeit von 3,8 auf 4,6 Prozent. Dies ist ein klarer Ausdruck des Vertrauensverlustes der Märkte gegenüber den USA. Und der Sturm scheint noch lange nicht vorbei.

Dubai, die Nummer 1 bei Hochvermögenden und Family Offices

Für das in den USA freigewordene Vermögen wird nun eine Alternative gesucht. Vielleicht wäre ein Engagement im dynamisch wachsenden Dubai eine lohnende Überlegung. Nach dem Global Citizens Report von Henley & Partners sind bereits mehr als 5 000 vermögende Familien und ihre Family Offices in den Emiraten investiert. Dabei ist Dubai klar die Nummer 1. Die meisten der Hochvermögenden kommen aus Großbritannien, Hongkong und China. Deutschland ist laut Report noch unterrepräsentiert. Was vielleicht auch am Mangel von Informationen liegt. Denn Dubai macht es Hochvermögenden (HNWI) relativ leicht, im Emirat zu investieren. Niedrige Steuern, eine entgegenkommende Regulatorik und eine weiterhin schnell wachsende Wirtschaft begünstigen den Schritt an den Golf.

Klare und einfache Regeln für SFOs und MFOs

In Dubai ist die „Family Office Community“ vielfältig organisiert. Aber, welche Möglichkeiten gibt es und welche Regeln muss man beachten? Die Dubai World Trade Centre (DWTC) Authority schafft ein relativ simples Umfeld für die Einrichtung von Single und Multi Family Offices. Sie bietet spezifische Regulierungen und Lizenzierungsprogramme für diese Büros: Single Family Offices (SFO) können als reguläres Free Zone Establishment (FZE) oder Free Zone Company (FZCO) eingerichtet werden, um die Angelegenheiten einer einzelnen Familie zu verwalten. Das Vermögen muss dabei vollständig im Besitz der Familie sein, wobei 100 Prozent der Anteile von direkten Nachkommen gehalten werden müssen. Es gibt minimale Kapitalanforderungen und Flexibilität in Bezug auf die Rechtsstruktur sowie Steuervorteile wie keine Einkommens- oder Körperschaftsteuer.

Multi Family Offices (MFO) werden von Beratungsunternehmen oder professionellen Dienstleistern gegründet, um die Angelegenheiten mehrerer Familien unter einem Dach zu verwalten. Es gibt keine spezifischen Einschränkungen hinsichtlich des Eigentums, der Struktur oder der Vorstandsbestimmungen für MFOs, abgesehen von den allgemeinen Richtlinien, die für Free Zone-Unternehmen gelten.

Banken wie Barclays, HSBC, Standard Chartered oder Citi Bank bieten maßgeschneiderte Lösungen für interessierte Investoren. Auch Deutsche Bank Wealth Management unterhält ein Büro in Dubai. Alternativ bieten Hedgefonds wie Hundson Bay Capital, oder Veriton Fund Management, sowie Vermögensverwalter wie The Family Office, Edmound de Rothschild oder EnTrust Global Investmentmöglichkeiten an. Möglichkeiten gibt es viele.

Dubai will mit Hilfe von „D33“ sein BIP bis 2033 verdoppeln

Warum aber gerade Dubai? Das Emirat setzt nun voll auf Diversifizierung der gesamten Wirtschaft – auch im Finanzbereich. Denn Dubai war im Vergleich zu den umliegenden Emiraten nie wirklich reich an Öl- und Gasvorkommen und konzentrierte sich zunächst auf die Wirtschaftssektoren Handel und Tourismus. Deshalb hat Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher von Dubai, die neue Wirtschaftsagenda "D33" des Emirats ins Leben gerufen. Diese Agenda umfasst die Einführung innovativer Projekte, die mit neuartigen Ansätzen ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum vorantreiben und bis 2033 das BIP verdoppeln sollen, das derzeit mit 3,5 bis 4 Prozent pro Jahr wächst. Dadurch soll Dubai zudem zur schnellsten, sichersten und am besten vernetzten Stadt der Welt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, beschleunigt Dubai durch Investitionen die Entwicklung und fortschrittliche Technologien sein Wachstum. Außerdem will sich die Stadt darauf konzentrieren, ihre globale Wettbewerbsfähigkeit zu konsolidieren, Innovationen zu begünstigen und ein wissensorientiertes Wirtschaftssystem zu fördern. Mithilfe seiner strategischen Lage und seiner guten Infrastruktur wird Dubai seine Position als förderliches Geschäftsumfeld für in- und ausländische Investitionen festigen und Unternehmen aus aller Welt anziehen. „Im Jahr 2033 feiert Dubai sein 200-jähriges Bestehen: Bis dahin soll das Emirat zum wichtigsten Geschäftsknotenpunkt weltweit werden und die Ziele der Dubai Economic Agenda 2033 erreicht haben“, betont Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum. Und von diesem Wachstum sollen und können auch ausländische Investoren profitieren.

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