Reuss Private

Zukunft der Vermögensverwaltung

Elmar Peine -
An der Frauenkirche, Sitz von Reuss Private in Dresden

 

 

Mit Felix Brem, Vorstand der Reuss Private in Deutschland und Gründer der Reuss Private Group , Rocco Damm, Geschäftsstellenleiter von Reuss Private in Dresden sowie Raoul Weil, Mitinhaber und Verwaltungsrat der Reuss Private Group, haben wir über die Zukunft der (unabhängigen) Vermögensverwaltung gesprochen. 

Private Banker: Wie wird sich die Tätigkeit des unabhängigen Vermögensverwalters in Zukunft ändern?

Raoul Weil: Meines Erachtens wird es eine deutlich höhere Spezialisierung geben. Es werden insgesamt mehr Dienste outgesourct werden. Der unabhängige Vermögensverwalter in seiner bisherigen Form ist manchmal Berater, Researcher, Asset Manager, Kontrolleur, Netzwerker und Veranstalter in einer Person. Die Anforderungen in allen diesen Feldern wachsen aber ständig, so dass Verwalter gut daran tun, sich in der Zukunft mehr dem Kern ihrer Tätigkeit, der Betreuung ihrer Kunden, zu widmen.

 

PB: Fragt man Verwalter, fürchten sie am meisten die immer weiter zunehmende Regulierung.

Felix Brem: In der Tat, die Anforderungen werden immer umfangreicher. Das bedeutet nicht nur mehr Arbeit, sondern auch ein größeres Risiko im Geschäft. Die Regulatorik ist schon jetzt einer der Haupttreiber für Vermögensverwalter, sich etwa unter ein Haftungsdach oder in eine Niederlassung einer bestehenden Lizenz zu begeben, um diese Risiken zu reduzieren. Das Zauberwort für die Zukunft heisst „Arbeitsteilung“ 

 

PB: Wie verändert Digitales die VV?

Felix Brem: Wenn Sie das Asset Management meinen, dann glauben wir nicht daran, dass ein Automat die komplexen Bestandteile der individuellen Informationsgewinnung des einzelnen Kunden und die Auswertung der Anlageprodukte zu einer Entscheidung so gut zusammenführen kann wie ein Mensch. Aber natürlich verändert die Digitalisierung die täglichen Prozesse in der Vermögensverwaltung, vor allem in Bezug Informationsaufbereitung in der Administration , die Umsetzung regulatorischer Anforderungen und so weiter. Für die unabhängigen Vermögensverwalter wird die Digitalisierung viele Prozesse wesentlich beschleunigen, aber gleichzeitig finanziell eine Herausforderung darstellen, wenn er dies selbst lösen will.       

 

PB: Wird sich das jeder kleine unabhängige Verwalter leisten können?

Raoul Weil: Grundsätzlich gilt, dass es sich kein Verwalter in Zukunft leisten können wird, seinem Kunden alles aus einer Hand zu liefern. Das ist ja der Vorteil der Unabhängigen gegenüber den großen Banken, die alles im eigenen Haus machen. Der Verwalter kann die besten Teile aus dem ganzen Markt zusammenfügen.

 

PB: Ein Beispiel?

Raoul Weil: Nehmen Sie das Research. Unabhängige wählen einfach das beste Haus, ein Bankangestellter muss das nehmen, was sein Arbeitgeber ihm bietet.

 

PB: Sie, Herr Damm, haben sich als unabhängiger Vermögensverwalter vor zwei Jahren für einen Partner entschieden. Was machen Sie heute anders als in ihrer ersten Karriere?

Rocco Damm:  Schauen Sie, in den Neunziger Jahren war die Welt eine andere. Zur Zeit meiner ersten Firmengründung wurde gerade das Internet unser Medium. Das erste Handy bekam ich viel später, E-Mails als Kommunikationsgrundlage folgten.

 

PB: Soweit die Technik. Aber was änderte sich inhaltlich?

 Rocco Damm: Inhaltlich ist die Welt komplexer und sehr schnelllebig geworden. Nach über 20 Jahren als Vermögensverwalter bin ich der Überzeugung, dass es für unsere Kunden wichtiger denn je ist, für die Kapitalanlage die Kompetenz international aufgestellter Fachleute nutzen zu können. Die Entscheidung von Reuss Private, den globalen und nicht nur den lokalen Fokus in den Anlageentscheidungen  sich zu engagieren  dies in  Verzahnung einer sehr individuellen Betreuung hier in Dresden mit internationaler Expertise, das schätzen unsere Kunden sehr und ist doch das, was uns von meisten Mitbewerbern unterscheidet.

 

PB: Vielen Dank für das Gespräch.

 

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