Exner-Kolumne

Der (fast) vergessene Tod

Kolumnist -

Wenn es um das Gesundheitssystem geht, dreht sich derzeit alles um das Corona-Virus und dessen Folgen. Die aktuellen Fallzahlen und die täglichen Toten, die zu beklagen sind, macht diese Sorgen mehr als verständlich. Dabei geht jedoch in der öffentlichen Diskussion fast unter, dass Corona nicht die schlimmste Krankheit ist, mit der wir als Gesellschaft zu kämpfen haben. Das sind nämlich eindeutig Herz-Kreislauf-Erkrankungen!

Ein paar Zahlen zum Vergleich: Bisher wurden in Deutschland seit Ausbruch der Corona-Pandemie fast 7,8 Millionen Infektionen gemeldet. Knapp 116.000 Menschen sind an oder mit Corona gestorben. Betrachtet man aber die Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind die Dimensionen ganz andere:  Mehr als 350.000 Menschen sterben pro Jahr an diesen Krankheiten. Es sind die häufigsten Todesursachen in Deutschland. 2020 waren insgesamt 985.572 Tote zu beklagen. Somit sind rund 36 Prozent der Todesfälle mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden und damit weit mehr als etwa Krebs (24 Prozent), welche die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist Und weltweit sieht es nicht anders aus: 5,5 Millionen Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie mit und an Corona gestorben. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind es rund 18 Millionen Menschen PRO JAHR!

Rund 70 Prozent aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen wären vermeidbar

Das sind erschreckende Zahlen, vor allem wenn man bedenkt, dass rund 70 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermeidbar wären! Denn es handelt sich zumeist um Zivilisations-Gründe, die hier ursächlich sind. Dies sind zum Beispiel Rauchen, Bluthochdruck durch Übergewicht, eine schlechte Ernährung, fehlende Vorsorge, aber auch Luftverschmutzung und eine geringe Bildung; also Unwissen zur Vermeidung vieler Erkrankungen. Und bei all diesen Gründen ist die Tendenz weiter steigend.

Die Medizin unternimmt weitreichende Anstrengungen, um diesen Volkskrankheiten Herr zu werden. Natürlich ist es bis dahin noch ein weiter und steiniger Weg, aber die Erfolge sind deutlich zu erkennen. Auch wir vom Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig widmen uns stark diesem Thema im Portfolio und sind entsprechend positioniert. So etwa in den Bereichen Bildgebung, Digitalisierung, der medikamentösen Behandlung und Medizintechnik, die zunehmend minimalinvasive Eingriffe erlaubt.

Beispiele aus dem Portfolio – Blockbuster mit Milliardenumsatz

Um ein paar aktuelle Beispiele aus dem Portfolio des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig zu nennen: So hat das Unternehmen Abiomed Impella, die kleinste Herzpumpe der Welt, entwickelt. Sie unterstützt die Pumpenfunktion des Herzens, um den gesamten Körper mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Sie ist Katheter-basiert und die einzige in Europa und den USA genehmigte nicht chirurgische Herzpumpe. Oder Philips BioTelemetry, die einen alltagstauglichen Herzmonitor zur laufenden, digitalen Überwachung der Herztöne auf den Markt gebracht haben. Oder Bristol Myers Squibb, die in Zusammenarbeit mit Pfizer das Medikament Eliquis entwickelt haben. Dieses hilft in erster Linie dabei, Blutgerinnseln vorzubeugen. Eliquis hat allein im Jahr 2020 für einen Umsatz von 9,2 Milliarden US-Dollar gesorgt. Ein absoluter Blockbuster!

Die Beispiele ließen sich zahlreich fortführen; sie zeigen aber auch, wie breit der Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig aufgestellt ist. Das entspricht dem 360-Grad-Blick auf die Medizin, den der Namensgeber und Initiator des Fonds, Prof. Dr. Med. Dietrich Grönemeyer, uns ins Aufgabenbuch geschrieben hat. Deshalb haben wir im Portfolio des Fonds auch gut 15 Prozent in die unterschiedlichsten Bereiche zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen investiert. Denn es sollte immer im Hinterkopf behalten werden: Das Herz ist der unermüdliche Motor unseres Lebens. Es bewegt rund 7.000 Liter Blut pro Tag und transportiert dabei Nähr- und Sauerstoffe zu den Organen. Wir müssen es uns erhalten!  

Über den Autor: Christian Exner ist Mitglied im Fondsberater-Team des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig  

Zurück