Technik-Kolumne

Digitalisierung: Warum es nicht hilft, das Kind mit dem Bade auszuschütten

Christian Hank -

Digitalisierung wird von vielen binär betrachtet – bin ich schon digital oder bin ich es noch nicht?
Dabei wird übersehen, dass heute innerhalb einer Bank oder Vermögensverwaltung die meisten Prozesse schon digital, also über entsprechende IT-Strukturen, abgewickelt werden. Dies geschieht jedoch oft auf bestehender, teilweise in die Jahre gekommener Infrastruktur, dennoch an vielen Stellen mit guten Ergebnissen, was etwa Performance, Verfügbarkeit, Prozesssicherheit und Kundenzufriedenheit anbelangt. Was allerdings noch immer vielerorts fehlt, ist der „digitale“ Weg zum Kunden, d.h. die digitale Kommunikation für die Alltagsthemen oder auch einfach der digitale Zugang für Interessierte, also potenzielle Neukunden.

 

Als Dienstleister für Banken und Vermögensverwaltungen erreichen uns immer wieder Aussagen von Marktteilnehmern, in der Regel aus der Software-Branche, die den fehlenden, digitalen Schritt zum Kunden gleich damit beginnen wollen, die gesamte Infrastruktur eines Finanzdienstleisters – weil ja „gefühlt“ nicht digital – auszutauschen. Das kann man machen, muss man aber nicht! Ein solcher vollständiger Umbau ist immer teurer, dauert länger, und – auch das kann ich Ihnen nach so vielen Jahren in der Branche versprechen – es funktioniert nur selten beim ersten Versuch besser als der Status Quo.

Warum sich das Leben nicht einfacher machen? Nutzen Sie Ihre vorhandene Lösungswelt und beginnen Sie an den Stellen, die für den Kunden sinnvoll (und gern auch sichtbar) sind und für Ihr Haus eine valide Basis für die nächsten, auf jeden Fall notwendigen Schritte darstellen. So lässt sich schnell und mit überschaubarem Aufwand für alle Beteiligten ein Mehrwert schaffen.

 

Dank langjähriger Erfahrung in der Beratung und der Software-Entwicklung kennen wir in unserem Unternehmen die Bedürfnisse unserer Kunden sehr genau und bieten ihnen die Lösung, die sie für einen solchen Mehrwert wirklich benötigen. Wir bieten dazu maßgeschneiderte Softwarelösungen oder unsere individuell anpassbare Standardsoftware. Gerade die modular angelegte Software FinaDesk erlaubt unseren Kunden, sich eben jene Bausteine auszuwählen und nahtlos in bestehende Lösungen und Infrastrukturen zu integrieren, von denen sie wirklich profitieren. Ausbauen lässt sich das Angebot jederzeit.

Verstehen Sie Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern gerade im ersten Schritt als nützliches Mittel, bestimmte Abläufe gezielt effizienter und sicherer zu machen und insbesondere die Kommunikation mit Ihren Kunden zu optimieren – schneller, direkter und umfassender. Aber seien Sie auch mutig, das Heilsversprechen der allgegenwärtigen und sofortigen Digitalisierung von Zeit zu Zeit zu hinterfragen oder gar zu unterwandern. Haben Sie Vertrauen in Ihre bestehenden Lösungen und Prozesse und heben Sie sich noch einige Projekte für die Zukunft auf – der richtige Zeitpunkt wird auf jeden Fall kommen.

Zurück