FB Investment Advisory

Familien performen besser!

Gastautor -

Familiengeführte Unternehmen sind ein attraktives Anlageuniversum

Fragen an Frank Biller (FB-Investment Advisory und Berater des ART Alpha Opportunities Fonds)

Börsennotierte familiengeführte Unternehmen bieten Anlegern gegenüber Unternehmen, die als nicht familiengeführt gelten die Chance auf eine deutliche Outperformance. Dies zeigt auch eine Studie der TU München, die ca. 500 Unternehmen des CDAX verglichen hat. Familiengeführte Unternehmen zeigten ein deutlich stärkeres Wachstum, eine höhere Profitabilität und - gemessen an der Eigenkapitalquote - auch eine größere finanzielle Solidität. Auch Frank Biller, Geschäftsführer der FB Investment Advisory und Fondsberater des ART Alpha Opportunities, setzt deshalb auf familiengeführte Unternehmen als zentralen Baustein seiner diversifizierten Alpha-Strategie des ART Alpha Opportunities und nimmt die Anlageklasse im Gespräch genauer unter die Lupe zu nehmen.

Frank Biller

 

Herr Biller, familiengeführte Unternehmen haben einen großen Anteil an ihrer Anlagestrategie. Eine einheitliche Definition gibt es aber nicht, wie definieren Sie diese Anlageklasse?
Frank Biller: Als familiengeführte Unternehmen bezeichne ich Unternehmen, die von den Gründern oder deren Familien geführt oder kontrolliert werden. Das heißt, die Gründerfamilien sind noch wesentlich beteiligt und auch in Gremien des Unternehmens vertreten. Eine gute Orientierung gibt auch die Definition der Index-Familie DAXplus Family der Deutschen Börse. Hier gelten Unternehmen mit einem Stimmrechtsanteil der Gründerfamilie von mindestens 25 Prozent oder einem Anteil von mindestens 5 Prozent und einem Sitz in Vorstand oder Aufsichtsrat als familiengeführt.

Warum sind derartige Unternehmen für Kapitalanleger eine lohnende Überlegung?
Biller: Die Unternehmen weisen überlegene betriebswirtschaftliche Kennzahlen auf, die sie damit als überdurchschnittlich gut geführte Unternehmen darstellen. Zudem besteht durch den hohen Anteil der Gründerfamilie am Unternehmen üblicherweise Interessengleichheit der Unternehmensführung mit den übrigen Aktionären. Auch können sie in ihrer Position eine starke Kontrollfunktion ausüben und Entscheidungen im Unternehmen steuern. Bei angestellten Managern ohne starke Kontrollinstanz können Interessenkonflikte und kürzere Entscheidungshorizonte hingegen stärker ins Gewicht fallen. Die langfristige Unternehmensentwicklung tritt so in den Hintergrund. Die Studie der TU München ermittelte 2019 für familiengeführte Unternehmen über einen Zehnjahreszeitraum ein Umsatzwachstum von 122 Prozent, im Vergleich lag dies bei Unternehmen, die nicht in diese Kategorie fallen bei nur 50 Prozent.

Ähnlich sieht es auch bei der Eigenkapitalquote aus. Mit 42 Prozent Eigenkapitalquote weisen familiengeführte Unternehmen eine deutlich höhere Stabilität gegenüber Vergleichsunternehmen auf, die lediglich auf 28% kommen. Besonders attraktiv ist für Anleger ein Fokus auf Qualität unter diesen Unternehmen. Also die Selektion von Unternehmen, die über hohe Wettbewerbsvorteile verfügen und sich in überdurchschnittlichen Margen, hohen Eigenkapitalrenditen und geringer Volatilität der Finanzergebnisse widerspiegeln.

Welche Folgen ergeben sich daraus für die Aktienkursentwicklung der Unternehmen?
Biller: Überlegene fundamentale Kennzahlen spiegeln sich langfristig auch in überdurchschnittlichen Kursentwicklungen wider. Entsprechend weisen familiengeführte Unternehmen eine Outperformance auf, die nicht nur empirisch gut untermauert ist, sondern auch eine ökonomisch plausible Grundlage hat. Eine sehr gute Basis für künftige überdurchschnittliche Renditen des Anlageuniversums.

Und wie sehen die Zahlen der Outperformance konkret aus?
Biller: Seit Berechnungsbeginn im Juni 2002 erzielte der DAXplus Family 30 Index eine Wertentwicklung von rund 660 Prozent, für den DAX 30 beziehungsweise jetzt DAX 40 betrug diese lediglich 255 Prozent. Dies entsprich einer Outperformance dieser Unternehmen von über 4 Prozent pro Jahr. Dieser Effekt lässt sich nicht nur im Vergleich des Index für die größten deutschen familiengeführten Unternehmen mit dem DAX beobachten, sondern auch international. Das CS Research Institute kommt für internationale Universen auf eine Outperformance familiengeführter Unternehmen in ähnlicher Größe. Mit Blick auf die typische Aktienmarktrenditen von circa 7 Prozent pro Jahr ist dieser Mehrertrag beeindruckend.

Mit Blick auf die aktuellen Turbulenzen in der Welt, wie verhalten sich die Aktienkurse von Familienunternehmen in derartigen Situationen im Vergleich zum Markt?
Biller: Zum einen sind unter den familiengeführten Unternehmen überproportional viele Small- und Mid-Caps. Diese weisen in solchen Marktphasen eine erhöhte Volatilität auf und bieten damit auch Chancen zum Einstieg. Fundamental ist das Risiko bei familiengeführten Unternehmen durch beispielsweise deutlich höhere Eigenkapitalquoten oder finanzstarke Anker-Aktionäre eher geringer. In der Folge erholen sich familiengeführter Unternehmen auch schneller nach Marktrückgängen. Die Unternehmen sind in der Regel finanziell stabil und gut geführt. Sie kommen deshalb bessere durch Krisenphasen. Allerdings gibt es auch unter den Large Caps familiengeführte Unternehmen, wie Roche, SAP, Henkel oder Merck. Bewegt man sich hier, so hat man die erhöhte Volatilität nicht, ist aber trotzdem in erfolgreiche familiengeführte Unternehmen investiert.

Und so unschön der Anlass auch ist, die jüngste Marktphase bietet exzellente Gelegenheiten in familiengeführte Unternehmen im Segment der Nebenwerte zu investieren.

Zu familiengeführten Unternehmen in Deutschland zählen bekannte Marken wie Sixt und Fielmann aber auch SAP oder die CompuGroup, auf europäischer Ebene u. a. Roche oder LVMH. Können Sie uns an einem Beispiel die Attraktivität kurz erläutern?
Biller: Die von Ihnen genannte CompuGroup ist ein Marktführer bei Software-Lösungen für Arztpraxen in Deutschland sowie führender Anbieter von Lösungen für sichere Kommunikation im Gesundheitswesen sowie die sichere Speicherung und Nutzung von Patienten-Daten. Bei der Einführung der Infrastruktur für die elektronische Gesundheitskarte war das Unternehmen First Mover und ist insgesamt gesehen ein Marktführer in einem wachsenden Markt mit einem hohen Anteil an margenstarken wiederkehrenden Erlösen. Bei der Titel-Selektion setzen wird zudem auf familiengeführte Unternehmen mit hoher Wettbewerbsqualität. Bei der eigentümergeführten CompuGroup zählen dazu die hohe Skaleneffekte eines Software- und Technologieanbieters, hohe Markteintrittsbarrieren durch die Kompetenz im Gesundheitswesen und hohe Wechselkosten für den Kunden.

Wie nutzen Sie ihre Analysen und Ergebnisse für die Strategie Ihrer Fondslösung?
Biller: Um von den Potenzialen dieser Unternehmen zu profitieren, haben wir ein rund 200 Werte umfassendes europäisches Universum familiengeführter Unternehmen aufgebaut und betreiben für dieses Anlageuniversum eigenes Research. Mit dem zusätzlichen Fokus auf hohe Wettbewerbsqualität werden die erfolgreichsten familiengeführten Unternehmen identifiziert und mit dem Faktor Qualität eine weitere robuste Alpha-Quelle genutzt. Unternehmen mit hoher Qualität, die auf starken Marktposition und Wettbewerbsvorteilen beruht und sich in überdurchschnittlicher Profitabilität ausdrückt, weisen langfristig eine Outperformance auf. Mit den Kriterien Familiengeführt und Qualität lassen sich sowohl die Hidden Champions des börsennotierten deutschen Mittelstands als auch langfristig erfolgreiche internationale Konzerne sehr gut identifizieren.

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