Dienstleister-Kolumne

Der neue digitale Alltag

Gastautor -
Christian Hank

 

Sicherlich erinnert sich noch der ein oder andere an die Zeit vor dem Lock-Down, als wir alle deutlich mehr Zeit im Auto oder der Bahn verbracht haben. Neben Staus und verspäteten Zügen sind mir vor allem zwei Dinge in Erinnerung geblieben. Die Telefonate im Auto mit Verbindungsabbrüchen und Aussetzern mitten im Rhein Main Gebiet und die langwierigen Versuche in S Bahn rund um den Flughafen Frankfurt den Anhang einer Mail zu laden – es war nicht lustig.

Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf und durchaus in Sorge ob der Leistungsfähigkeit unserer digitalen Infrastruktur in solchen Stress-Situationen bin ich in den Lock-Down gestartet und habe die ersten Video-Calls und Online-Meetings im Home-Office geplant.

Und was ist passiert. Nichts, zumindest nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil. Praktisch alle Tools funktionieren einwandfrei und jeder kam damit zurecht – ob im heimischen WLAN, beim Spaziergang oder auf der Parkbank. Natürlich mussten wir uns alle an die neue Art der Kommunikation gewöhnen und ja, es gab tatsächlich auch hin und wieder Störungen oder Abbrüche. Aber mal ehrlich, auch Präsenzmeetings laufen nicht immer wie geplant.

Die neue digital-virtuelle Kommunikation hat unser Leben schneller verändert als wir uns das noch vor wenigen Wochen vorstellen konnten oder auch wollten. Denn nicht nur viele beruflichen Themen lassen sich digital durchaus effizient besprechen, auch der Besuch bei den Schwiegereltern verliert als Video-Call doch einiges von seinem Schrecken. Allerdings haben wir auch gemerkt, wie wichtig es für uns ist, im stetigen Austausch miteinander zu sein.

Was bedeutet dies nun für die Finanzbranche? Unsere Kunden, unabhängig von Alter und Vermögensgröße, haben gelernt, mit den Möglichkeiten der Digitalisierung umzugehen und schätzen nun die Vorteile der schnellen und bequemen Kommunikation von Zuhause und auch unterwegs. Daher werden Sie diese Möglichkeit auch von ihrem Finanzdienstleister einfordern, ob wir es nun wollen oder nicht. Die Zahl der persönlichen Gespräche wird daher wohl zurückgehen, gleichzeitig jedoch steigen die Chancen auf mehr zielorientierten Austausch. Denn „intelligente digitale Kommunikation muss nicht unpersönlich sein. Diese Chancen wird nur nutzen können, wer den Wandel aktiv gestaltet und seine Kunden dort abholt, wo sie sich wohlfühlen.

Vielleicht sollten wir in Zukunft vor-Ort Termine mit Kunden einfach als etwas Besonderes ansehen und die Zeit in Auto und Zug für die Vorbereitung nutzen – dann können uns auch Funklöcher nicht mehr die Laune verderben.

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