Verwalter-Kolumne

Januar-Crash: Kluge Aktienauswahl entscheidet!

Gastautor -

Dieser Abverkauf hatte es in sich. Nachdem die Indizes Ende Dezember nach oben geklettert waren, nahmen sie seit dem Jahreswechsel im Eiltempo den Fahrstuhl nach unten. Dabei sah es in der dritten Januarwoche so aus, als seien die Drahtseile in der Aufhängung gerissen: An mehreren Tagen gab es Verluste von zwei, drei, ja sogar fünf Prozent. Die Indizes schienen kein Halten mehr zu kennen. Unterm Strich betrug das Minus für den Tech-Index Nasdaq 100 bis zu 16 Prozent, der S&P 500 verlor etwas weniger. Erst der Sell-Off am 24. Januar und die Käufe unter sehr hohen Umsätzen am selben Tag haben die Lawine (vorerst) gestoppt.

Erst kracht Peloton ein, jetzt ruckelt es bei Apple

Die Gründe für den Abverkauf scheinen bekannt: Neben der Angst vor einer überzogenen Straffung der Geldpolitik durch die FED hängen der mögliche Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die Angst vor erneuten Lockdowns der Weltwirtschaft (China) durch die Omikron-Variante wie ein Damoklesschwert über der Börse. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte: Die zweite und dritte Reihe der Pandemie-Gewinner – genannt seien stellvertretend Zoom, Peloton, Shop Apotheke und Home 24 – bekommen schon seit Anfang 2021 kräftig auf die Mütze. Die Aktien der Onlineboom-Profiteure haben inzwischen 60 bis 80 Prozent von ihren Hochs verloren. Nun erreichte die Verkaufswelle auf deutlich moderatere Weise die profitablen Platzhirsche wie Apple und Alphabet.

Qualitativ hochwertige Firmen im Fokus

Haben Anleger eine Alternative dazu? Wir sind davon überzeugt, mit Blick auf Unternehmen, die attraktive Gewinnrenditen erzielen, über viel Substanz verfügen und in unterschiedlichen ökonomischen Szenarien gut zurechtkommen. Solche Allwetter-Investments sind in normalen Zeiten günstig bewertet und erleben in der Pandemie eine Sonderkonjunktur. Das führt zu stabilen Marktpositionen und geringeren Schwankungen. Um den Effekt zu verdeutlichen: Eine unserer Positionen, die diesen Kriterien entspricht, hat sich seit März 2021 verdoppelt, in der jetzigen Korrektur bislang aber nur zehn Prozent verloren. Aktuell notiert sie mit einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10.

Konsistente Analyse der Unternehmen ist entscheidend

Um solche Unternehmen zu finden, kombinieren wir konsequent Top-Down- mit Bottom-Up-Analysen. Dabei wird Folgendes untersucht:

  • Welche Anlageklasse spielt die Hauptrolle? Aufgrund der guten Konjunkturaussichten und wegen fehlender Anlagealternativen erwarten wir für 2022 ein positives Umfeld für Aktien, rechnen aber jederzeit mit höheren Schwankungen. Der Jahresanfang hat bereits einen Vorgeschmack darauf gegeben.
  • Welche Aktiensegmente sind zu meiden? Branchen, deren Fortbestand etwa aus politischen Gründen in Frage steht oder deren Kapitalrenditen sehr niedrig sind, meiden wir.
  • Welche Einzeltitel sind attraktiv? Kennziffern wie hohe Nettomargen, Wachstum bei Umsatz und Gewinn, geringe Verschuldung oder Aspekte, wie wenig angreifbar das Unternehmen in seinem Geschäftsmodell ist, spielen eine zentrale Rolle im Auswahlprozess.

2022 bietet Aktienanlegern etliche interessante Branchen

Auch in dem anspruchsvoller werdenden Umfeld des Jahres 2022 gibt es etliche Unternehmen, deren Aktienkurs zum Kauf einlädt. Dazu gehören Firmen aus dem Bereich Health Care, wobei erstaunlich ist, dass die Börse in der Pandemie manche Unternehmen trotz ihres langfristigen Wachstumstrends quasi vergessen hat. Interessant erscheinen uns auch die Sektoren Bau und Infrastruktur sowie Firmen, die sich auf Umwelt und Nachhaltigkeit spezialisieren. Wegen des Anlagedrucks großer Investoren haben wir Asset Manager im Blick und IT-Dienstleister, die von der Tendenz zu „mehr Online“ profitieren.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

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