Exner-Kolumne

Unser Herz: Wenn der beste Partner aus dem Takt gerät

Kolumnist -

Unser Herz ist einer unserer verlässlichsten Partner. Es schlägt rund um die Uhr, jeden Tag, jahrelang. 35 Millionen Mal läuft dieser Prozess der elektrischen Stimulation durch die Herzmuskelzellen innerhalb nur eines Jahres ab. Zum Vergleich: Der Motor eines Autos ist maximal zwei Jahre in der Lage ohne Unterbrechung zu laufen. Unser Herz hält dieser Belastung aber im Schnitt weit über 70 Jahre stand. Ein Wunderwerk der Natur. Diese Pumpe bewegt bis zu 7.000 Liter Blut durch unseren Körper – täglich. Wobei das menschliche Gehirn als Großverbraucher rund ein Fünftel des gesamten Blutvolumens beansprucht.

Herz-Kreislauferkrankungen verursachen jedes Jahr Millionen von Todesfällen

Was aber, wenn diese Pumpe aus dem Takt gerät? Wenn der Rhythmus nicht mehr stimmt? Dann ist unser Leben in Gefahr. Herz-Kreislauferkrankungen und deren Folgen sind weltweit die wichtigste Todesursache mit rund 18 Millionen Todesfällen pro Jahr. Das sind 31 Prozent aller krankheitsbedingten Todesfälle weltweit. Zwei Drittel dieser Todesfälle sind in den Niedrig- und Mitteleinkommensländern zu verzeichnen. Deshalb ist es auch so wichtig darauf zu achten, dass die in diesem Bereich wirtschaftenden Gesundheitsunternehmen auch in diesen Ländern aktiv sind bzw. werden und Zugang zu Ihren Produkten ermöglichen. Schließlich ist der Zugang zu Medizin eines der wesentlichen Ziele nachhaltigen Wirtschaftens der Vereinten Nationen. Dieser Sicht schließen wir uns voll und ganz an. Denn es wird erwartet, dass die jährlichen Todesfälle, verursacht durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bis 2030 auf mehr als 23 Millionen pro Jahr ansteigen. Sie sind eine der Volkskrankheiten des 21 Jahrhunderts. Allein in den USA belaufen sich die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbundenen direkten und indirekten Gesundheitskosten auf mehr als 1,1 Billionen US-Dollar. Nicht ohne Grund hat die WHO einen weltweiten Aktionsplan mit Ihren 194 teilnehmenden Ländern ins Leben gerufen, um diese extreme und ausufernde Bürde an Todesfällen zu senken.

Wir schädigen uns viel zu oft selbst - 360 Grad-Blick setzt an den Wurzeln an

Was aber sind die wesentlichen Gründe für diese Störungen? Die wichtigsten – und beeinflussbaren - Risikofaktoren sind kardiometabolische Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen sowie gesundheitsbeeinträchtigende Verhaltensweisen wie Rauchen, Alkohol, körperliche Inaktivität und ungesunde Ernährung. Viele dieser Risikofaktoren fügen wir Menschen uns also selbst zu. Wir sind also selbst schuld für das, was wir unserem wichtigsten „Freund“ antun.

Hier wird deutlich, warum eine ganzheitliche Gesundheitsbetrachtung wichtig ist und der im Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig umgesetzte 360 Grad-Blick auf die Medizin an der Wurzel vieler Krankheiten und damit verbundenen Risikofaktoren ansetzt. Nicht nur profitiert der Fonds von Unternehmen, die führend bei Pharma- und medizintechnischen Produkten und Dienstleistungen im Bereich koronare Herzkrankheiten sind, sondern auch im Bereich Vorsorge und Prävention über das Thema gesunde Ernährung, Sport- sowie Bewegungskonzepte. Damit geht der Fonds weiter als der Großteil vieler anderer Gesundheitsfonds und deckt all die Themen ab, die Gesundheit und Wohlbefinden einer Gesellschaft tatsächlich erklären.

Ein zweites Argument für den 360 Grad Blick, der am Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders sichtbar wird: In den letzten Jahren hat der Bereich der Psychokardiologie an Bedeutung gewonnen.  Dies rührt aus der Erkenntnis, das Herz-Kreislauferkrankungen nicht nur organischen Ursprungs sein müssen, sondern auch die Psyche dabei eine große Rolle spielt. Die damit verbunden Probleme und Ursachen sind hier häufig auch auf Lebensstil-Entscheidungen zurückzuführen.

Dies heißt auf der anderen Seite, dass die innovativen und richtig aufgestellten Unternehmen, deren Geschäftsfeld sich den Bereichen der Herzerkrankungen widmen, einen ständig wachsenden Markt haben. Entsprechend stellt dieser Bereich ein klares Fokusthema im Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig dar. So war besonders der Markt für Telemedizin, als etwa die digitale Messung und Überwachung der Herzrhythmustöne, von einer dynamischen Entwicklung geprägt. Dies gilt sowohl wirtschaftlich auf Seiten der Unternehmen als auch an der Börse. Zu nennen sind hier etwa IRhythm oder Biotelemetry. Biotelemtry war bis vor kurzem die größte Portfolioposition im Grönemeyer Gesundheitsfonds. Der Gesundheitskonzern Philips – auch ein Portfoliounternehmen des Fonds – hat vor Kurzem die Akquisition der Biotelemetry bekanntgegeben. Philips plant mit diesem Schritt die eigene Marktposition im Beriech der (Herz-)Diagnostik auszubauen und zu stärken.

Win-Win-Situation für Patienten und Investoren

Telemonitoring ist aber nur einer von vielen wachstumsstarken Bereichen im Feld der Herz-Kreislauferkrankungen. Hersteller von Diagnoseinstrumenten, herzrhythmusregulierenden Pharmazeutika, Produzenten von Herzschrittmachern, künstlichen Herzklappen usw. werden vom Wachstumstrend profitieren. Hier finden sich viele der weltweit bekannten Namen wie Medtronic, Edwards Lifesciences, Abbott Laboratories oder Johnson & Johnson wieder.

Ein Unternehmen, dem wir hohe Zukunftschancen zurechnen und in das wir auch investiert sind, ist die Abiomed, die mit ihrer Herzpumpe z.B. die Symptome der Herzinsuffizienz reduziert und somit erheblich zur besseren Lebensqualität der Herzpatienten beiträgt. Also: Eine Win-Win-Situation für Patienten und Investoren.  

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